Unterwegs trifft er einen anderen: Büchners Lenz, den scheinbar Wahnsinnigen. Lenz – die vielleicht radikalste Figur Büchners, des erklärten Feindes des Bürgertums - der singende Wanderer in der einsamen eisigen Welt: Fremd sind sie beide: sich, uns, einander. Mit Schuberts weltberühmten Liedern suchen und irren sie durchs Gebirge, durch die Menschen, durchs eigene Ich.
Wenn die Zeit gefriert, die Regeln der Dimensionen wie Zeit und Raum ihre Gültigkeit verlieren Drei Fremde, drei Wanderer und doch kein einfaches „Wir“, keine Schicksalsgemeinschaft - sie sind sich selbst und den anderen fremd, rastlos, getrieben und einsam. Die Inszenierung stellt mit dem Topos der rastlosen Reise auch einen Bezug zur aktuellen Flüchtlingsthematik her: die Heimat verlassen und alles zurücklassen – auf der Flucht, in existentieller Not, ohne Ankommen, mit ständig entgegengebrachter Ablehnung, Scheitern und erneuten Versuchen.
REGIE Katrin Hilbe
AUSSTATTUNG Verena Neumann
MUSIKALISCHE EIRICHTUNG Andreas Kohl, Sophie Nawara
DRAMATURGIE Antonia Beermann
MIT Sophie Nawara Wolfgang Erkwoh; Vincent Heppner, Andreas Kohl