Offensiv geht das Freie Werkstatt Theater (FWT) in der Kölner Südstadt ins neue Theaterjahr. "Freies Theater muß seine Eigenständigkeit wahren", stecken die Theaterleiter Ingrid Berzau und Dieter Scholz ihren Kurs ab. Gleich drei eigene neue Stücke stehen deshalb in den kommenden Monaten auf dem Spielplan.
Im März erscheint die türkischsprachige Version von "Wegen der Ehre", dem jüngst am Freien Werkstatt Theater entstandenen Stück über sogenannte Ehrenmorde an türkischen Frauen in Deutschland. Im Mai schließt sich "Mozart auf der Reise nach Prag" an, eine Bühnenbearbeitung der gleichnamigen Mörike-Novelle von Diana Anders. Gerhard Seidel und Johannes Kaetzler, die zuletzt mit ihrer "Go-Spielerin" einen Publikumserfolg am Freien Werkstatt Theater landen konnten, haben sich für den Sommer Theodor Fontanes "Irrungen, Wirrungen" vorgenommen.
Weiterhin im Repertoire bleiben "Macbeth", "Fremde Lust", die One-Woman-Show "Die Nibelungen", Shakespeares "Venus und Adonis", "Das Trio in Es-Dur" als Gastspiel des movingtheatre.de, Kinder- und Jugendstücke sowie die Inszenierungen des Altentheaters.
Die Finanzsituation der freien Theater in Köln bleibt unterdessen auch für die Theatermacher vom Zugweg ein Dauerthema. "Das neue Förderkonzept der Stadt greift erst im letzten Jahresdrittel. Und auch die Absicht der neuen Landesregierung, die Kulturausgaben zu verdoppeln, ist Zukunftsmusik," stellt Dieter Scholz fest.
Gleichwohl, zum Kapital des Freien Werkstatt Theaters zählt das Publikum. Neben dem Stammpublikum erreichen die Inszenierungen immer wieder neue Besucherkreise.