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Figurentheater Chemnitz, Open Air: "Die Vermessung der Welt" nach dem Roman von Daniel Kehlmann

Premiere 24. Juni 2022, 19.30 Uhr im Garten des Kulturhauses Arthur

Wann immer einen die Dinge erschreckten, sei es eine gute Idee, sie zu messen. --- Obwohl beide Zeit ihres Lebens daran arbeiten, die Welt zu durchdringen, konnten sie unterschiedlicher nicht sein: Während Alexander von Humboldt (1769–1859) den halben Erdball bereist, um diesen bis in die entlegensten Winkel zu durchmessen, stößt Carl Friedrich Gauß (1777–1855) vom Schreibtisch aus in die kosmischen Sphären der Unendlichkeit vor.

Copyright: Städtische Theater Chemnitz

Der eine – von adeliger Herkunft und ausgestattet mit den entsprechenden Beziehungen – reist mit nüchternem Blick und obsessivem Entdeckergeist ruhmreich auf die höchsten Berggipfel, in die verborgensten Erdlöcher oder über den Orinoco durch die Weiten Südamerikas. Der andere – aus ärmlichen Verhältnissen zum Mathematiker und Astronom herausgebildet – vollendet bereits in jungen Jahren sein wissenschaftliches Hauptwerk und springt selbst in der Hochzeitsnacht aus dem Bett, davon besessen, eine Formel zu vollenden.

Als alternde Berühmtheiten lernen sich die beiden Vordenker anlässlich des Naturforscherkongresses 1828 in Berlin kennen und streitend schätzen. Die Neugier auf die Welt eint sie. Doch während Gauß sich nach dem frühen Tod seiner Frau Johanna fast gänzlich zurückgezogen und für den liberalen Geist seines Sohnes Eugen nur Verachtung übrig hat, muss Humboldt sich fragen, wer noch an seiner Seite steht und ob er wirklich jemals mehr gesehen hat als Gauß.

Den Blick in ferne Weiten gerichtet, übersehen beide die Zeichen der neuen Zeit – und das katapultiert sie mitten hinein in die politischen und revolutionären Wirren der nachnapoleonischen Welt.

Daniel Kehlmann (*1975) nähert sich in Die Vermessung der Welt mit fiktiven und sich verschränkenden Erzählebenen den gegensätzlichen Biografien der beiden Männer an. Mit ganz unterschiedlichen Methoden ringen Humboldt und Gauß ihrer Welt Erkenntnisse ab, die nicht nur ihrer beider Lebenszeit überdauern werden – und Kehlmann zeichnet ihre Gratwanderung zwischen Erfolg und Scheitern, Größe und Vermessung humorvoll nach.

In der Inszenierung von Kathrin Brune geht das Figurentheater mit Gauß und Humboldt im Sommer 2022 wieder raus in die Stadt. Vom 24. Juni bis 10. Juli entführt es Sie mit Hagen Tilps realistisch gestalteten Puppen, der Musik von Sebastian Herzfeld und den Räumen von Thomas Rump im Garten des Kulturhaus Arthur in ihre Welt.
 
Bühnenfassung von Dirk Engler

Regie
Kathrin Brune
Bühne und Kostüme
Thomas Rump
Puppen
Hagen Tilp
Musik
Sebastian Herzfeld
Dramaturgie
Friederike Spindler

Alexander von Humboldt
Arne van Dorsten
Carl Friedrich Gauß
Tobias Eisenkrämer
Johanna Gauß, Goethe, Büttner, Der Bärtige, Lama u.a.
Keumbyul Lim
Eugen Gauß, Wahrsager, Der Graf von der Ohe zu Ohe u.a.
Linda Fülle
Aimé Bonpland, Der Herzog von Braunschweig, Kant, Lampe, Übersetzer u.a.
Claudia Acker
Reporter:innen
Keumbyul Lim
Linda Fülle
Claudia Acker
 
Weitere Termine
Samstag, 25. Juni
19:30 Uhr
Sonntag, 26. Juni
18:00 Uhr
Donnerstag, 30. Juni
19:30 Uhr
Freitag, 01. Juli
19:30 Uhr
Sonntag, 03. Juli
18:00 Uhr
Donnerstag, 07. Juli
19:30 Uhr
Freitag, 08. Juli
19:30 Uhr
Sonntag, 10. Juli
18:00 Uhr

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