Die Gruppe fällt das Urteil. Der Stärkere legt die Sanktionen fest. Vertraulichkeit macht angreifbar. Wer die Norm verletzt, gerät ins Abseits. Olga ist schwanger von einem Schnösel, der die Vaterschaft verleugnet und mit einer anderen Frau umherzieht. Roelle, ein Außenseiter, erfährt von der Schwangerschaft. Er sieht die Chance, sich interessant zu machen und Olga für sich zu gewinnen. Doch hat Olga allen Grund, dem merkwürdigen, religiös überspannten Kauz zu misstrauen. Auch die Familie bietet keinen Rückhalt. Eine Abtreibung scheitert, ein Selbstmordversuch misslingt. Das Überleben wird zur Last.
Die Verhaltensmuster, die Marieluise Fleißer in ihrem Schauspiel von 1924 freilegt, gehen bis heute nahe. Ausgrenzung, Diffamierung und Orthodoxie bilden eine konstante gesellschaftliche Realität, die gerade junge Menschen trifft, „die suchen müssen und noch lange nicht finden”.
Inszenierung: Thomas Goritzki
Bühne und Kostüme: Heiko Mönnich
Dramaturgie: Matthias Schubert
Berotter: Christian Fries
Olga: Anne-Elise Minetti
Clementine: Marlene-Sophie Haagen
Christian, seine Kinder: Pascal Thomas
Roelle: Lukas Goldbach
Seine Mutter: Carolin Weber
Protasius: Rainer Hustedt
Gervasius: Maximilian Schmidt
Peps: Milan Pešl
Hermine Seitz: Beatrice Boca
Crusius / 1. Ministrant: Sebastian Songin
2. Ministrant / Schüler: Felix Bold
29.01.2017 | 19:30 Uhr | Großes Haus
19.02.2017 | 19:30 Uhr | Großes Haus
18.03.2017 | 19:30 Uhr | Großes Haus
07.04.2017 | 19:30 Uhr | Großes Haus
28.04.2017 | 19:30 Uhr | Großes Haus