Da naht unvermutet Rettung. Mephistopheles erscheint und bietet ihm seine Dienste an. Endlich eröffnet sich Faust der ersehnte Weg in die Welt glühender Leidenschaft und rastlosen Genießens. Mephistopheles hatte zuvor mit dem Herren gewettet, dessen Musterknaben Faust vom rechten Weg abzubringen. Durch „flache Unbedeutenheit“ will er ihn nun schleppen. Als jedoch Margarete ihren Weg kreuzt, scheint es, dass Mephistopheles die Kontrolle über Faust zu verlieren beginnt.
Christoph Schroth sieht in dem Faust-Stoff eine heutige Geschichte. Auf der Suche danach, wo wir in unserer Welt einen Faust und eine Margarete antreffen, kommt der Regisseur der legendären Schweriner Faust-Inszenierung von 1979 erneut zu überraschenden Ergebnissen. Dieser zeitgemäße Faust stellt die Fragen nach rücksichtloser Selbstverwirklichung, aufrichtiger Liebe und erbarmungslosen Glaubensgrundsätzen aus dem Blickwinkel unserer heutigen – Ich-geprägten und kompromisslosen – Welt. Zu dem zurückhaltenden Bühnenbild (Jochen Finke) kontrastieren die facettenreichen Kostüme (Ulrike Schlafmann). Fast das gesamte Ensemble des Staatstheaters Cottbus steht auf der Bühne. In den Hauptrollen spielen Johanna-Julia Spitzer (Margarete), Kai Börner (Faust) und Thomas Harms (Mephistopheles).
Goethes „Faust“ ist zuletzt vor über 50 Jahren am Staatstheater Cottbus inszeniert worden. Für das diesjährige Spielzeitmotto „sich finden“ ist dieser unablässig nach sich selbst suchende Intellektuelle eine der Hauptfiguren.
Regie: Christoph Schroth
Bühne: Jochen Finke
Kostüme: Ulrike Schlafmann
Musik: Hans Petith
Choreografie: AnnaLisa Canton
Die nächsten Vorstellungen:
21.1.2008; 20.2.2008; 26.2.2008; jeweils 19.30 Uhr, Großes Haus am Schillerplatz