Die Frauen sind empört über Falstaffs Dreistigkeit, zumal sie seine wahre Absicht, sich finanziell zu sanieren, durchschauen. Sie wollen zum Schein auf Falstaffs Avancen eingehen. Alice spekuliert zudem darauf, ihren eifersüchtigen Ehemann hereinzulegen. Dieser allerdings hat von Falstaffs Briefen erfahren und versucht selbst – unter falschem Namen – dem dreisten Konkurrenten eine Falle zu stellen…
„Es gibt nur einen Weg, um noch besser als mit Otello zu endigen: der glorreiche Abschluss mit Falstaff. Nachdem wir Schreie und Klagen im menschlichen Herzen geweckt haben, nun mit berstendem Gelächter schließen! Das wird alle umwerfen!“, schrieb Arrigo Boito nach dem sensationellen Erfolg von Otello an Verdi und spornte so den Komponisten zu seiner letzten Oper an, in der er alles Bisherige übertrumpft. Damit widerlegte Verdi das Urteil seines Kollegen Rossini, der ihm einst bescheinigt hatte, er habe ein starkes Talent für die Tragödie, niemals aber werde er eine komische Oper schreiben können. Und tatsächlich war auch der erste Versuch einer komischen Oper (Un giorno di regno) ein Reinfall gewesen. Boito schuf auf der Grundlage von Shakespeares Komödie The Merry Wives of Windsor und Teilen aus Henry IV das Libretto zu Verdis brillantem Spätwerk und unterstützte den Komponisten in einem seit langem gehegten Wunsch. An Gino Monaldi, seinen späteren Biographen, schrieb Verdi nämlich: „Seit vierzig Jahren wünsche ich mir, eine komische Oper zu schreiben, und seit fünfzig Jahren kenne ich die Lustigen Weiber von Windsor, indes – die üblichen Aber, wie sie überall vorhanden sind, stellten sich jedes Mal einer Erfüllung des Wunsches entgegen…“
Die geistreiche Musik des bereits achtzigjährigen Verdi übertrifft alles bisher Dagewesene und fügt
dem köstlichen Verwirrspiel eine weitere, ebenso meisterliche Dimension voll subtilen Humors, hinzu. Das chaotische Treiben um den unersättlichen John Falstaff gipfelt in einer gigantischen, ganz und gar durchstrukturierten Fuge, an deren Ende die Erkenntnis steht: „Tutto nel mondo è burla“ - „Alles ist Spaß auf Erden.“
Musikalische Leitung: Christoph Poppen
Regie: Brigitte Fassbaender
Bühnenbild: Helfried Lauckner
Ausstattungsleiter am TLT
Kostüme: Michael D. Zimmermann
Ausstattungsleiter der Kammerspiele &
Leiter der Kostümabteilung am TLT
Mit:
Sir John Falstaff ………………. Bernd Valentin
Ford ……………………………... Costantino Finucci
Fenton ………………………….. Joshua Lindsay / Thomas Paul
Dr. Caius ……………………….. Mark Adler
Bardolph ……………………….. Dale Albright / Ansgar Matthes
Pistol ……………………………. Andreas Mattersberger / Sebastian Kroggel
Alice Ford ………………………. Christine Buffle / Susanna von der Burg
Nanetta …………………………. Susanne Langbein / Sophie Mitterhuber
Mistress Quickly ……………….. Janina Baechle / Anne Schuldt
Mag Page ………………………. Kristina Cosumano
Tiroler Symphonieorchester Innsbruck; Chor des TLT
Weitere Vorstellungen:
Februar: 12., 19., 25. (19.00 Uhr), 29. (19.30 Uhr)
März: 2., 22. (19.30 Uhr)