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EUGEN ONEGIN von Peter Tschaikowsky im STAATSTHEATER KASSELEUGEN ONEGIN von Peter Tschaikowsky im STAATSTHEATER KASSELEUGEN ONEGIN von Peter...

EUGEN ONEGIN von Peter Tschaikowsky im STAATSTHEATER KASSEL

Premiere: Samstag, 4. Juli, 19.30 Uhr, Opernhaus. -----

„Ich wünsche nichts, was Bestandteil der sogenannten Großen Oper ist. Ich halte Ausschau nach einem intimen, aber kraftvollen Drama, das aufgebaut ist aus dem Konflikt, der mich wirklich berührt.“, schrieb Tschaikowsky auf der Suche nach einem geeigneten Opernstoff.

In Puschkins Versroman „Eugen Onegin“ erkannte er die ideale Vorlage. Sein emotionsgeladenes Werk, das wie unter einem Brennglas die Seelenregungen der Protagonisten porträtiert, nannte er denn auch nicht Oper, sondern „Lyrische Szenen“.

 

Im Zentrum stehen die schwärmerische, ganz in ihrer Bücherwelt aufgehende Tatjana und ihre lebenslustige Schwester Olga sowie deren leidenschaftlicher Verlobter Lenskij und dessen Freund Onegin. Als Lenskij seinen weltgewandten Freund bei der Familie der Schwestern einführt, verliebt sich Tatjana auf der Stelle in Onegin. Oder genauer: Sie macht ihn zum Helden ihres Romans, in den sie schon lange zuvor verliebt war, und gesteht ihm ihre Liebe in einem rückhaltlosen Brief. Doch Onegin, der die Attitüde des gelangweilten Menschenverächters pflegt, weist sie zurück mit dem Hinweis, er sei für die Ehe nicht geeignet.

 

Beim Fest zu Tatjanas Namenstag tanzt Onegin, der Festgesellschaft überdrüssig, so ausdauernd mit Olga, dass Lenskij glühend eifersüchtig wird und seinen Freund zum Duell fordert – bei dem Lenskij stirbt. Jahre später begegnet Onegin der inzwischen verheirateten Tatjana wieder und wird von großer Leidenschaft für sie erfasst. Doch Tatjana bekennt sich zu ihrem Mann, und Onegin bleibt einsam zurück.

 

Ruben Gazarian, der als Gast die Produktion musikalisch leitet, ist Chefdirigent des Württembergischen Kammerorchesters Heilbronn und leitet das Georgische Kammerorchester Ingolstadt. Der gebürtige Armenier studierte nach einem mit Konzertexamen abgeschlossenen Violin-Studium Dirigieren in Leipzig. Er ist Preisträger des 1. Solti Dirigentenwettbewerbs 2002 in Frankfurt am Main. Als Gastdirigent stand Ruben Gazarian u.a. am Pult des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR, des WDR-Sinfonieorchesters Köln, des hr-Sinfonieorchesters Frankfurt, der Hamburger Symphoniker, des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, des Frankfurter Museumsorchesters (Orchester der Oper Frankfurt), des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden, des Orchestre National de Lyon, des Jerusalem Symphony Orchestra, des Orchesters Rishon LeZion (Orchester der Oper Tel Aviv) und des Belgrader Philharmonischen Orchesters.

 

Lisa Marie Küssner studierte Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Französisch in Mainz und Wien und absolvierte Hospitanzen und Gast-Assistenzen u.a. bei Peter Konwitschny, Werner Schroeter, Werner Fritsch, Philippe Berling, Christoph Ernst und Thomas Krupa. Nach einem Festengagement als Regieassistentin und Abendspielleiterin am Staatstheater Kassel arbeitet sie inzwischen als freischaffende Regisseurin. Ihre erste Inszenierung fürs Kasseler Opernhaus war 2010/11 „Don Pasquale“. In der vergangenen Spielzeit führte sie in Kassel Regie beim 10. Theater-Jugendorchester-Projekt mit Saties „Geneviève de Brabant“ und Kreneks „Der Diktator“.

 

Eine erste Gelegenheit, Einblicke in die Neuinszenierung von „Eugen Onegin“ zu bekommen, bietet für 6 Euro Eintritt die „Kostprobe“ am Dienstag, 30. Juni, um 19 Uhr. Die Premiere ist nach jetzigem Stand bereits ausverkauft. Karten für die „Kostprobe“ und für die Folgevorstellungen in dieser Spielzeit am 11., 16. und 26. Juli sind erhältlich an der Theaterkasse, Tel. (0561) 1094-222, und online unter www.staatstheater-kassel.de.

 

Lyrische Szenen in drei Aufzügen

– In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln –

 

Musikalische Leitung: Ruben Gazarian,

Inszenierung: Lisa Marie Küssner,

Bühne: Justyna Jaszczuk,

Kostüme: Sabine Böing,

Dramaturgie: Jürgen Otten

 

Mit Inna Kalinina (Larina, Gutsbesitzerin), Jaclyn Bermudez (Tatjana), Ulrike Schneider (Olga), Lona Culmer-Schellbach (Filipjewna, deren Amme), Marian Pop (Eugen Onegin), Bassem Alkhouri /Tobias Hächler (Lenskij), Friedemann Röhlig / Hee Saup Yoon (Fürst Gremin) u. a. m.

 

Kostprobe: Dienstag, 30. Juni, 19 Uhr, Opernhaus (18.45 Uhr Einführung)

 

Nächste Vorstellungen: 11. und 16. Juli, 19.30 Uhr; 26. Juli, 18 Uhr

 

 

 

 

 

 

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