Es ist Znorkos bisher bestes, aufrichtigstes und intimstes Buch. Larsen hinterfragt die persönlichen Hintergründe dieses aus einem langjährigen Schriftwechsel zweier Liebender bestehenden Briefromans, dessen Widmung an „H.M.“ schon Rätsel aufgibt. Die Anfangs gereizt angespannte Begegnung entwickelt sich zunehmend in eine von Spannung getriebene Situation. Langsam tasten die Beiden sich an Antworten heran, die sie selber nie für möglich gehalten hätten und immer mehr Fragen tauchen auf, sodass man bald nicht mehr weiß, wer von beiden wem etwas entlocken will. Es ist ein Enigma, ein zu entschlüsselndes Rätsel, das es hier zu lösen gilt.
Eric-Emmanuel Schmitt führt an dieses Rätsel Schritt für Schritt heran und über pointierte Dialoge und überraschende Wendungen kommt Schicht für Schicht eine Wahrheit ans Licht, mit der keiner der beiden Männer gerechnet hat.
Mit „Enigma“ ist Schmitt ein hochdramatisches und intelligentes Stück Schauspiel gelungen, in dem das Rätsel zwischenmenschlicher Beziehungen im allgemeinen und der Liebe im besonderen auf äußerst sensible Weise abgehandelt wird. Es gilt hier, was Eric-Emmanuel Schmitt zu seinem Stück „Kleine Eheverbrechen“ gesagt hat: „Liebe hat nichts mit Kennen zu tun, und erst recht nichts mit Besitzen. Wenn man jemanden liebt, bedeutet das, dass man dessen Geheimnis, sein Rätsel begehrt.“
Textzitat:
Sie sind ein Mann der unfähig ist, etwas bei der Liebe zu lernen.
In der Liebe gibt es nichts zu lernen.
Doch, den anderen!
Regie und Schauspiel
Erik Jan Rippmann und Michael Weger