Gerade die Bilder, die Lessing nur andeutet, erzählen lässt, werden sichtbar und erlebbar. Und so wird klar, dass hier die gegensätzlichsten Welten mit der Kraft großer Emotionen aufeinanderprallen, die nur in einem gewaltsamen Ende untergehen können.
Lessings dichterisches Vorbild war die Geschichte der Virginia, von Titus Livius überliefert - ein Vorfall, der auf dem Machtkampf zwischen Patriziern und Plebejern im 4. Jahrhundert vor Chr. basierte und die Tötung der Tochter durch den Vater thematisiert.
Lessing überträgt diesen Vorfall in das Milieu eines italienischen Staatsgefüges Mitte des vergangenen Jahrtausends, das auch ihm schon nur als Bild für die Konflikte seiner Zeit diente. Die Inszenierung stellt sich der Notwendigkeit einer Rezeption auf der Basis heutiger Familien- und Machtstrukturen.
Inszenierung: Anna Bergmann - Bühnenbild und Kostüme: Susanne Schwieter - Sound Design: Heiko Schnurpel
Mit: Claudia Hübschmann, Saskia Petzold, Melanie von Sass; Stefan Neuhaus, Klaus Redlin, Merten Schroedter