Das Badewasser wird durch einen Konstruktionsfehler in den Leitungen kontaminiert und ist gesundheitsschädigend. Die Öffentlichkeit soll diese Wahrheit sofort erfahren, Medienleuten und einflussreiche Lobbyisten stellen sich auf Thomas' Seite und rufen zum Protest und sehen die Gelegenheit gekommen, die ungeliebte Stadtregierung zu stürzen.
Doch der Stadtrat, Thomas' älterer Bruder, argumentiert mit den drohenden wirtschaftlichen Folgen, denn bei Bekanntwerden des Umweltskandals wäre das Image des Kurbads auf Jahre ruiniert, die Kosten der Umbaumaßnahmen hätte der Steuerzahler zu tragen. Die Stimmung schlägt um, plötzlich ist Thomas der Ausgegrenzte, der "Volksfeind".
Aufklärerische Wahrheit gegen ökonomischen Pragmatismus - Thomas steigert sich geradezu fanatisch in die Rolle des einsamen Kämpfers hinein. Am Ende steht er vor einer für ihn und seine Familie existenzbedrohenden Entscheidung.
Ibsens VOLKSFEIND aus dem Jahr 1883 analysiert nicht ohne bissige Ironie die Verflechtung von politischer Überzeugung und Eigeninteressen, die Manipulation der öffentlichen Meinung durch die Medien. Das Stück stellt unangenehme Fragen nach dem Mehrheitsprinzip der Demokratie und zeigt, dass der Kampf für die Wahrheit genauso pervertieren kann wie eine Politik, die sich nur an Sachzwängen und Machtinteressen orientiert.
Mit Christian Kohlhofer, Roland Miller-Aichholz, Peter Pausz, Daniel Ruben Rüb, Klaus Schaurhofer, Samantha Steppan
Inszenierung: Gerhard Werdeker
Bühne & Kostüm: Martina Berger
Dienstag 23. Oktober bis Samstag 24. November, täglich außer Sonntag und Montag, 19.30 h
Eigenproduktion