Sport findet seine Vervielfältigung und Vermarktung in den Medien. So wird er massenwirksam und Maß aller Dinge.
Jelinek untersucht den Zusammenhang von Sport, Gewalt und Profit. Der Einzelne, in der von den Gesetzen des Wettkampfes geprägten Leistungsgesellschaft im Mittel- oder Schlussfeld oft zur Bedeutungslosigkeit verdammt, fühlt sich in Ausübung des Sportes endlich maßgeblich. In der Welt des Sportes sind echte Abenteuer noch möglich, und der soziale Außenseiter kann gewinnen. Also ziehen sie aus, die jungen Männer, ihr Glück auf dem Spielfeld zu machen. Nicht alle kehren zurück zu ihren Frauen und Müttern. Aber es gibt immer Gewinner. Die stehen nur nicht auf dem Spielfeld, sondern agieren verdeckt. Aber sie machen das Spiel.
Der Sport ist männlich. Wagen sich Sportlerinnen in den Kampf, vermännlichen sie, freiwillig oder unfreiwillig. Besser bleiben sie in ihrer Rolle, um elastisch und nährcremegestärkt als Boxenluder und Heldendekor den Sieger-Krieger zu belohnen. Ausgerüstet mit Witz und Galle zieht die Autorin selbst gegen den Sport, den sie als ideologisches Machtinstrument scharfsinnig und scharfzüngig entlarvt, zu Felde.
Es spielen: Jana Bauke, Heidi Ecks, Stephanie Schönfeld, Thomas Huber, Torben Kessler, Martin Reik, Günter Schoßböck, Michael Schrodt und Berndt Stübner
sowie die Studenten Anne Hoffmann, Lissa Schwerm, Oliver Chomik, Sebastian Grünewald, Michael Pietsch, Jonas Riemer, Johannes Schmitz und Christoph Wünsch
Weitere Vorstellungen als Beitrag des Theater-Sport-Spektakels HELDEN 06
am 27., 28. Mai und 9., 10., 16., 17. Juni 2006
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