Sie plündern den Kleiderschrank ihrer Herrin und proben die Umkehrung der Verhältnisse. Im Spiel töten sie die gnädige Frau, um selbst gnädige Frauen zu werden, schön zu sein wie ihre Madame und im Luxus zu schwelgen.
Bisher haben sie das blutige Ende ihres Spiels nie erreicht – sobald die echte gnädige Frau naht, werden die Spuren ihrer Mordfantasie sorgsam vernichtet und die demütige Haltung wieder eingenommen. Heimlich haben die Schwestern jedoch eine Intrige geschmiedet, um die heile Welt von Herr und Herrin endgültig zu zerstören. Als ihr Komplott aufzufliegen droht, scheint ihr Spiel zu Ende – oder es fängt gerade erst richtig an ...
Jean Genets Stück von 1947 ist auch heute noch ein fulminantes Spiel mit den Tücken der Selbstinszenierung, die sich in der medialen Aufmerksamkeitsökonomie vervielfacht haben, und hat weder an Brisanz noch an Komik eingebüßt.
Regisseurin Nele Weber ist seit der Spielzeit 2011/12 Regieassistentin am Düsseldorfer Schauspielhaus und arbeitete zuvor in der Dramaturgie des Maxim Gorki Theaters Berlin. In Düsseldorf hat sie Max und Moritz FSK 16 am Jungen Schauspielhaus bzw. auf der Kleinen Probebühne in Szene gesetzt.
Mit
Xenia Noetzelmann / Claire
Verena Reichhardt / Solange
Anna Schudt / Die gnädige Frau
Regie Nele Weber
Bühne Anna Bergemann
Kostüme Vera Nabbefeld
Video Stephan Komitsch
Musik Matts Johan Leenders
Dramaturgie Juliane Hendes, Katrin Michaels
12. November, 19.30 Uhr
15. November, 19.30 Uhr
18. November, 19.30 Uhr
22. November, 19.30 Uhr
24. November, 19.30 Uhr
5. Dezember, 19.30 Uhr
11. Dezember, 19.30 Uhr
15. Dezember, 19.30 Uhr
18. Dezember, 19.30 Uhr