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Düsseldorfer Scchauspielhaus: "Die Nibelungen. Kriemhilds Rache" von Friedrich Hebbel — mit einem Nachspiel von Lea Ruckpaul

Premiere am 1. Oktober 021 um 19:30 Uhr im Schauspielhaus, Großes Haus

Was einmal Recht ist, muss Recht bleiben, und koste es die ganze Welt. Nibelungentreue heißt, die rigorose Konsequenz wichtiger zu nehmen, als eine Sache zu Ende zu denken. Die Nibelungen deuten diesen männlichen Wahn zu einem vermeintlichen Akt der Selbstbestimmung um. Sie gehen ohne Zwang und mit Begeisterung ins Verderben und nennen es Freiheit.

 

Copyright: Thomas Rabsch

Ist es nicht skandalös, dass diese Nibelungen, diese Ges innungsethiker der übelsten Sorte, die Messlatte dessen sind, was als deutsch zu gelten hat? Und ist es nicht mindestens ebenso skandalös, dass der Satz vom Recht, das Recht bleiben müsse, für die Frauen im Stück nicht gilt? Dass sie verraten werden und verkauft, bis sie ihrerseits zur Konsequenz gezwungen werden, die da heißt: »Was Unrecht ist, muss endlich Unrecht genannt werden!«

Regisseur Stephan Kimmig verlegt den gespenstischen  Nationalmythos der Deutschen ins bürgerliche Wohnzimmer – und richtet den Fokus auf die Frauen der Sage. Auf Kriemhild und Brunhild, die aus dem Mythos ausbrechen, um dem Wahn des Mannes die Wut der Frau entgegenzusetzen.

Kimmig, der zu den prägenden Regisseuren seiner Generation gehört, inszenierte in Düsseldorf zuletzt Bergmans »Fanny und Alexander«. Für seine Interpretation der »Nibelungen« entstand in enger Zusammenarbeit mit der Schauspielerin und Autorin Lea Ruckpaul ein Nachspiel, das mit Hebbels Text im Dialog steht.

Mit: Joscha Baltha, Florian Lange, Lea Ruckpaul, Minna Wündrich u. a.    

Regie: Stephan Kimmig    
Bühne: Oliver Helf    
Kostüm: Sigi Colpe    
Musik: Nils Strunk    
Dramaturgie:  Robert Koall

 

 

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