Sad, ein in Deutschland illegal lebender Rosenverkäufer aus dem Irakerzählt von sich und seinem Land aus dem er kommt. Mal sensibel, mal vom Hass seiner rassistischen Mitmenschen geprägt, mal gewitzt und redefreudig, und manchmmal gar selbst mit rassistischen Ideen um sich schleudernd präsentiert er die Geschichte seines Lebens und seines Umfeldes.
Voller Poesie aber trotzdem immer wieder verletzend und provozierend direkt beschreibt Sad sein nicht verdientes Leben in Deutschland und seine Erfahrungen mit Fremdheit und Verachtung.
Der Hass der Inländer ist so sehr in ihm Fleisch geworden, dass er ihn gegen sich selbst kehrt. Demütig macht er sich und seinesgleichen zum Sündenbock und eignet sich dazu noch die absurdesten Vorurteile an. Unmissverständlich lässt er spüren, wer die wahren Schuldigen sind.
Sad, der alle Vorurteile, die gegen ihn vorgebracht werden, bis zur Selbstaufgabe verinnerlicht, thematisiert auf eine ungewöhnliche und ganz eindringliche Weise das Phänomen der Fremdenfeindlichkeit.
Ungewohnt deshalb, weil anscheinend niemand da ist, der ihn angreift. Er selbst ist es, der sich anklagt. Doch gerade indem er dies tut, wirft er Fragen auf, die unser Selbstverständnis und unseren Umgang mit dem Andersartigen betreffen.
Der österreichische Schriftsteller Robert Schneider – Autor des Welterfolgs „Schlafes Bruder“ - schrieb 1991 den Monolog „Dreck“. 1993 fand die Uraufführung im Thalia Theater statt. Bei den Potsdamer Theatertagen wurde „Dreck“ von der Jury zum „besten zeitgenössisches Theaterstück“ gekürt und Schneider erhielt den Dramatikerpreis dafür.
Regie: Karin Derks
Die Figur des Sad wird von Aljoscha Liebert gespielt.
Termin:
So, 14. September 2008, 17.00 Uhr