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"Draußen vor der Tür", Schauspiel von Wolfgang Borchert, Theater Plauen-Zwickau

Premiere Sa 20 Sep, 19:30 Uhr - Vogtlandtheater Plauen

in Mann kommt nach Hause. Er war lange weg, der Mann. Im Krieg, in der Kälte, auf dem Schlachtfeld, wo seine Kniescheibe zurückblieb. Und er kommt zurück in eine Gesellschaft, die er nicht mehr kennt, die ihn nicht mehr willkommen heißt. Sein Sohn ist im Bombenhagel gestorben, seine Frau hat sich einen anderen Mann genommen, sein Magen knurrt, und er kann nicht schlafen, keine Nacht. Selbst Gott – »an den keiner mehr glaubt« – ist ihm keine Hilfe.

 

Copyright: Chistian Leischner

Der Tod ist der neue Gott. Der Mann springt in die Elbe. Doch die Elbe spuckt ihn wieder aus. »Lebe erstmal, Beckmann«, rät sie. Also lässt Beckmann sich aus dem Wasser helfen, von dem Mädchen, dessen Ehemann unter seinem Befehl ein Bein verlor. Beckmann möchte diese Schuld lieber an seinen vorgesetzten Oberst überantworten, doch der Oberst möchte nichts von Schuld und Verantwortung hören. Nichts vom Krieg, von den Toten, den Gräueln. Stattdessen lacht er Beckmann aus und schickt ihn mit seiner Geschichte von den Toten ins Kabarett. Doch auch dort findet Beckmann keinen Halt, er sei zu nüchtern im Auftreten, ohne Eleganz. So treibt es ihn wieder auf die Straße, sein Zuhause ist nur noch »draußen vor der Tür«.

Borchert schrieb sein berühmtes Heimkehrerdrama der Trümmerliteratur 1947 in nur acht Tagen. Er zeichnete in schlichten Worten, aber mit bildhafter Sprachgewalt die Zerrissenheit des Soldaten, der zwar physisch heimkehrte, aber nicht psychisch aufgefangen wurde, denn die Verdrängungsgesellschaft der Nachkriegszeit setzte sich kaum mit der Verantwortung für die eigene Schuld auseinander. Angesichts der heutigen kriegerischen Konflikte erscheint das Stück so relevant wie nie: Wie können Menschen ihr Leben mit Kriegstraumata weiterführen? Was bedeutet die Wahrheit des Einzelnen, wenn die Mehrheit sie nicht hören will?

Ein Mann kommt nach Hause. Er war lange im Krieg. Dort hat er viel erlitten und sogar ein Bein verletzt. Nun ist er zurück in einer Gesellschaft, die er nicht mehr versteht. Niemand will ihn haben. Sein Sohn ist im Krieg gestorben, seine Frau hat einen neuen Mann. Er hat Hunger und kann nicht schlafen. Auch Gott hilft ihm nicht mehr. Nur der Tod scheint noch Macht zu haben.

Der Mann, Beckmann, springt in die Elbe. Doch der Fluss wirft ihn wieder ans Ufer: „Lebe erstmal, Beckmann.“ Ein Mädchen hilft ihm. Doch ihr Mann hat im Krieg unter Beckmanns Befehl ein Bein verloren. Beckmann will die Schuld an seinen Vorgesetzten abgeben. Aber der Oberst lacht nur und will nichts hören. Auch im Kabarett wird Beckmann nicht ernst genommen. So bleibt er allein. Sein Platz ist nur noch „draußen vor der Tür“.

Wolfgang Borchert schrieb dieses Stück 1947 in nur acht Tagen. Es erzählt von Soldaten, die zwar zurückkehren, aber keinen Halt mehr finden. Auch heute ist das Stück wichtig. Es fragt: Wie können Menschen nach dem Krieg weiterleben? Und was passiert, wenn die Gesellschaft die Wahrheit nicht hören will?

Regie    Christina Gegenbauer  
Ausstattung   Frank Albert 
Musik    Nikolaj Efendi  
Dramaturgie   Luise Curtius 
Regieassistenz   Mariia Chechel 
Soufflage   Andrea Klem 

Der Einbeinige   Joshua Dahmen 
Tod / Oberst / Straßenfeger   Daniel Koch 
Die Elbe   Sophie Hess 
Gott / Das Mädchen   Kristin Heil 
Beckmanns Frau / Gattin des Oberst / Frau Kramer   Ute Menzel 
Freund der Frau / Kabarettdirektor   Lev Semenov 
Beckmann / Der Andere  Ensemble

 

 

 

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