Besessen aber zunehmend auch von seiner Liebe zu Elisabeth, seiner einstigen Braut, die dann seine Mutter wurde, weil der eigene Vater sie aus politischen Gründen heiratete. Hin und her gerissen zwischen seinen Leidenschaften, ethischen Ansprüchen und politischen Pflichten wird Carlos zusehends zum Spielball der ihn umgebenen Mächte.
Der katalanische Regisseur Calixto Bieto ist bekannt für seine schonungslos genaue Aufdeckung und Darstellung der Verlogenheit und Zweigesichtigkeit
gesellschaftlicher Verhaltensnormen. Machtpolitische Unterdrückungsmechanismen beschäftigen ihn ebenso wie die Frage nach dem Missbrauch von Macht in sexuellen Beziehungen. Verdis «Don Carlos» geht diesen Fragestellungen wie kaum eine Oper des 19. Jahrhunderts auf den Grund. Ein Blick in die Abgründe, in die Repression den Menschen führen kann.
Musikalische Leitung: Balácz Kocsár
Regie: Calixto Bieito
Bühne: Ariane Unfried/Rifail Ajdarpasic
Kostüm: Anna Eiermann
Dramaturgie: Ute Vollmar
Mit: Mardi Byers, Aurea Marston, Leandra Overmann, Agata Wilewska; Karl-Heinz
Brandt, Allan Evans, Bülent Külekçi, Xiaoliang Li, Andrew Murphy, Marian Pop,
Raphael Wittmer, dem Chor und Extrachor des Theater Basel und dem
Sinfonieorchester Basel
Weitere Termine: Fr 1.12. / Fr 15.12. / Di 19.12. / Fr 22.12. / Fr 29.12. jeweils 19 Uhr, Grosse Bühne