«Die Zauberflöte» zeigt den Komponisten auf der Höhe seiner Kunst; die ausgereifte Philosophie seines Musiktheaters lässt Genregrenzen durchlässig und Theaterkonventionen zunehmend bedeutungslos werden: Musik und Spiel stehen im Zentrum, metaphysische Elemente werden kühn mit dem Märchen- und Maschinentheater, das Phantastische mit dem Volksstück und der Posse kombiniert. Die linkisch-schöne Mischung aus Traumpoesie und Handwerkerstreiben des Librettisten Emanuel Schikaneder geht in Mozarts wahrhaftiger Menschengestaltung auf. Weit in die Zukunft der Oper blickt dessen Konzept eines allumfassenden Musiktheaters.
Jede Generation wird sich am Rätselcharakter dieses Wunderwerks immer wieder neu messen und eine szenisch-musikalische Antwort auf die Mozartschen Überraschungen, seinen Schwung und seine Abenteuerlust finden. Dem «Missverständnis», dass das von Sarastro propagierte «Reich der Zukunft» mehr sei als Bühnenshow und Treppenwitz, wird diese Aufführung nicht aufsitzen. Auf Sarastro warten ausserhalb der Bühne nämlich keine Aufgaben.
«Die Zauberflöte» ist Mozarts letzte Oper und wohl seine beliebteste. In diesem Werk hat er herrliche Charaktere auf der Bühne versammelt: Zuallererst Papageno, den wundersamen Vogelmenschen und Herzensbrecher, dann die empfindsame Pamina, die so herrlich wutschäumende Königin der Nacht oder den lüsternen Monostatos; drei Damen und drei Knaben, Sklaven und Priester sowie einen Prinzen, der es allen recht machen will: Sie alle treffen in Sarastros Reich aufeinander und verirren sich
im Labyrinth aus Leidenschaften, Prüfungen und Weisheitslehren.
Regisseur Nigel Lowery gibt in seiner ersten Regiearbeit für das Konzert Theater Bern einen Erzähler (Eva Hosemann-Bruckmeier bzw. Uwe Schönbeck) an die Hand, der durch die Rätsel des Mozartschen Welttheaters führt
Nigel Lowery, der seit Mitte der 1990er Jahre in Personalunion als Regisseur und Bühnenbildner in Basel, London und Berlin arbeitet, wird in Bern mit der «Zauberflöte» zum ersten Mal die Phantasie, den Witz und die Poesie seines Theaters vorstellen.
Thomas Blunt, seit dieser Saison 1. Kapellmeister am Haus, gibt mit Mozarts «Zauberflöte» seinen Einstand.
Dirigent Thomas Blunt
Regie Nigel Lowery | Bühne Nigel Lowery | Kostüme Nigel Lowery
Chor Zsolt Czetner
Dramaturgie Albrecht Puhlmann
Chor Konzert Theater Bern Chor Konzert Theater Bern
Berner Symphonieorchester
Sarastro Kai Wegner
Tamino Julien Behr
Die Königin der Nacht Yun - Jeong Lee
Pamina Camille Butcher
Papageno Robin Adams
Papagena Oriane Pons
Monostatos Andries Cloete
Conference Eva Hosemann | Uwe Schönbeck
1. Dame Evgenia Grekova
2. Dame Sophie Rennert
3. Dame Claude Eichenberger
Sprecher / 1. Priester / 2. Geharnischter Nuno Dias
2. Priester / 1. Geharnischter Andres Del Castillo
1. Knabe Musikschule Köniz Kinderchor
2. Knabe Musikschule Köniz Kinderchor
3. Knabe Musikschule Köniz Kinderchor
Weitere Vorstellungen: 25., 30. Nov | 07., 10., 14., 16., 21., 31. Dez 2014 | 03., 11., 20., 24. Jan | 06. Feb | 03., 14., 22., 28. Mrz 2015
Einführung jeweils 30 Minuten vor der Vorstellung (ausser Premiere)