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»Die Walküre« - Erster Tag des »Ring des Nibelungen« von Richard Wagner - Hessisches Staatsorchester Wiesbaden

Premiere am 15. Januar 2017 um 17 Uhr im Großen Haus. -----

»In eig'ner Fessel fing ich mich, ich unfreiester Aller!" Wotans verzweifelter Aufschrei in der »Walküre« zeigt die Veränderung seiner Position seit dem »Rheingold«: Ohnmacht statt Macht, Stillstand statt Gestaltungsspielraum. Er ist nicht Herr, sondern Knecht der von ihm geschlossenen Verträge.

Der die Weltherrschaft verheißende Ring, dessen sich Wotan widerrechtlich bemächtigte, entfaltet Alberichs Fluchpotenzial und lähmt den Göttervater. Die Hoffnung, seinen Weltherrschaftsplan zu retten, ruht auf einem freien, nicht in die Machterhaltungstricks der Götter verstrickten Helden-Joker. Durch Siegmund und Sieglinde soll die verratene Gegenkraft absichtsloser Liebe zurückkehren und die bedrohte Welt beleben. Doch die Göttergattin Fricka entlarvt den Selbstbetrug: Siegmund ist als Wotans Geschöpf kontaminiert, auch er soll seinem Machtstreben dienen – und stürzt diesen in die Resignation.

 

Gezwungen, gegen eigene Interessen zu handeln, sendet er seine Walküren, Siegmund zu vernichten. Brünnhildes Gehorsamsverweigerung bringt die Wende, das Kind, das sich gegen den Vater stellt, der Unrecht tut. Wotans Strafe ist fürchterlich und birgt doch den Keim für beides: die Rettung seines Ziels wie seinen Untergang. Brünnhildes emanzipatorische Eigenmächtigkeit, der Schlaf der Walküre als Wotans Strafe und der Feuerring, mit dem er die Tochter schützend umgibt, sind die Voraussetzungen für die Vereinigung mit einem wirklich frei geborenen Helden, der nun die Welt retten soll: Siegfried.

 

Mit »Die Walküre« setzt Uwe Eric Laufenberg seine Gesamtaufführung des »Ring des Nibelungen« in nur einer Spielzeit am Hessischen Staatstheater Wiesbaden fort. Laufenberg entwickelt seine Inszenierung von Wagners zeitlosem Mythos, die zwischen Oktober 2013 (»Das Rheingold«) und Februar 2015 (»Götterdämmerung«) am Landestheater Linz Premiere hatte, für das Hessische Staatstheater Wiesbaden weiter.

 

Auf der Bühne sind herausragende Sängerdarsteller zu erleben: Die Titelpartie der Brünnhilde übernimmt Sonja Gornig, die in Wiesbaden als Alice Ford in »Falstaff« auf der Bühne stand. Gerd Grochowski und Margarete Joswig übernehmen, wie schon im »Rheingold«, die Partien des Wotan und der Fricka. Sabina Cvilak (bekannt durch ihr Rollendebüt in der Titelpartie von »Katja Kabanowa« von Leoš Janáček) steht als Sieglinde auf der Bühne, Richard Furman, in Wiesbaden zurzeit auch als Alfred in »Die Fledermaus« und Rodolfo in »La Bohème« zu erleben, gibt den Siegmund.

 

Das Hessische Staatsorchester Wiesbaden spielt unter der Leitung des deutsch-britischen Dirigenten Alexander Joel, international gefragter Gastdirigent in Oper und Konzert.

 

Musikalische Leitung Alexander Joel

Inszenierung Uwe Eric Laufenberg

Bühne Gisbert Jäkel

Kostüme Antje Sternberg

Licht Andreas Frank

Video Falko Sternberg

Dramaturgie Regine Palmai

 

Siegmund Richard Furman

Hunding Young Doo Park

Wotan Gerd Grochowski

Sieglinde Sabina Cvilak

Fricka Margarete Joswig

Brünnhilde Sonja Gornik

Helmwige Sarah Jones

Gerhilde Sharon Kempton

Ortlinde Heike Thiedmann

Waltraute Judith Gennrich

Siegrune Marta Wryk

Rossweiße Anna Krawczuk

Grimgerde Maria Rebekka Stöhr

Schwertleite Romina Boscolo

 

Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

 

die beiden nächsten Vorstellungstermine sind am 22. & 29. Januar jeweils um 17 Uhr

 

 

 

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