Und zeigen, wie es ist, 40 Jahre zusammen auf den Brettern zu stehen, die der Welt vorbeugen. Ihr Schicksal: Irgendwann ist jeder mal abgespielt. Während ihre letzte Vorstellung läuft, lassen sie ihr Schauspielerleben Revue passieren und offenbaren Glanz und Elend des Berufsstandes. Ihr Warten auf den letzten Auftritt wird zur Lebensreise mit Höhen und Tiefen, durch dick und dünn, die (Karriere-)Leiter rauf und runter, stets an Abgründen entlang: Abgründe der täglichen Probenarbeit, des Kampfes mit penetranten Regisseuren und verhassten Theaterformen, ungeliebten Kollegen als Konkurrenz und vor allem: mit der eigenen Rolle.
Bei so viel Gefahr wächst das Rettende oft nur aus dem Geist der Flasche. Deshalb ihr Lebensmotto: Ein Averna in der Kantine zu viel, ist einer auf der Bühne zu wenig; ihr Schlachtruf: „Werner, machst Du noch ’nen Averna.“ Die Zeit wird knapp, um ein letztes Liebesgeständnis in Form einer Romeo und Julia-Szene unterzubringen oder den Speiseplanausdruck als Begnadigungsschreiben an den Prinz Friedrich von Homburg zu diskutieren. Während er sich um die definitive Gestaltung der Rupprecht-Figur aus dem Zerbrochenen Krug Gedanken macht, stellt sie sich vor, sie würde heute noch einmal Gretchen, Viola und Ophelia spielen dürfen.
Auf ihrem irrwitzigen Trip durch die Welt des Theaters – auf, hinter und unter der Bühne, aber immer von der Kantine aus – begegnen sie nicht nur den Figuren der dramatischen Weltliteratur, sondern vor allem auch: sich selbst.
Inszenierung: Claudia Schulz
Bühne und Video: Martin Fürbringer
Dramaturgie: Sven Kleine
Mit: Sophie Basse und Lutz Wessel
Die nächsten Vorstellungen sind am 10., 11. und 26. Mai sowie zum letzten Mal am 28. Juni 2013 im
KLEINEN SCHAUSPIELHAUS.