1. Rinaldo
Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel
Libretto von Giacomo Rossi nach einem Szenario von Aaron Hill
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Als Händel 1710, mit 25 Jahren, zum ersten Mal nach London kam, eilte ihm bereits ein besonderer Ruf als Opernkomponist voraus. Kurz nach seiner Ankunft beauftrag-te ihn der Direktor des Theaters am Haymarket mit einer Oper im italienischen Stil, wie sie in der englischen Metropole gerade in Mode gekommen war. Händel wählte einen Stoff, der die Möglichkeit bot, neben großen Gesangsstars auch aufwendige Ausstattungskünste und eindrucksvolle Maschineneffekte auf der Bühne zu präsen-tieren: „Gerusalemme liberata“, Torquato Tassos Epos über die Belagerung von Je-rusalem gegen Ende des ersten Kreuzzugs.
In Jerusalem regiert der Sarazenenkönig Argante. Goffredo, der General des christli-chen Heeres, gewinnt die Unterstützung des Helden Rinaldo, eines ebenso tapferen wie schönen Jünglings, dem Goffredo im Falle eines Sieges die Hand seiner Tochter Almirena verspricht. Argantes Geliebte, die Zauberin Armida, prophezeit, dass der Kampf gegen das Heer der Christen von den Sarazenen nur ohne Rinaldo gewonnen werden kann. Alle Anstrengungen Argantes und Armidas richten sich daher auf eine Beseitigung Rinaldos. Zunächst entführen sie seine Verlobte Almirena, dann locken sie ihn selbst mit verführerischen Sirenen in Armidas Zauberreich. Hier aber beginnt für Rinaldo ein Kampf, der abgründiger ist als der militärische, den diese „Kreuzritter-oper“ nur vordergründig erzählt: der Kampf um die Beständigkeit seiner Liebe zu Al-mirena.
Händel gelang mit dieser Zauberoper ein phänomenaler Erfolg in London, zu dem sicher auch das Mitwirken von feuerspeienden Drachen, Flugmaschinen und leben-den Vögeln beitrug. Im Zuge der großen Händel-Renaissance des 20. Jahrhunderts wurde „Rinaldo“ erst relativ spät, 1956, wieder aufgeführt – eine Tatsache, die ver-wundert, denn mit Arien wie „Lascia ch’io pianga“ oder „Cara sposa“ enthält das Stück zahlreiche der heute berühmtesten Gesangsnummern Händels. In Münster wird „Rinaldo“ nun, im 250. Todesjahr des Komponisten, zum ersten Mal aufgeführt.
Die Premiere eröffnet die „Tage der Barockmusik an den Städtischen Bühnen Müns-ter“, die nach dem großen Erfolg 2007 in diesem Jahr zum zweiten Mal ausgerichtet werden. Für die Inszenierung kehrt der Regisseur und Bühnenbildner Fred Berndt nach Münster zurück, wo er 2007 bereits mit großem Erfolg „Aida“ inszenierte. Die musikalische Leitung liegt bei Michael Schneider, einem international renommierten Spezialisten für Barockmusik.
Musikalische Leitung: Michael Schneider
Inszenierung und Bühne: Fred Berndt
Kostüme: Barbara Krott
Dramaturgie: Jens Ponath
Mitwirkende:
Dmitry Egorov (Goffredo), Henrik Jacob (Almirena), Judith Gennrich (Rinaldo), Alon Harari (Eustazio), Matteo Suk (Argante), Annette Johansson (Armida), Plamen Hidjov (Magier) u. a.
Sinfonieorchester Münster
Matinee:
Sonntag, 23. August, 11.30 h, Theatertreff
Weitere Vorstellungen im September:
Mittwoch, 02. September, 19.30 h
Sonntag, 06. September, 17.00 h
Dienstag, 15. September, 19.30 h
Dienstag, 22. September, 19.30 h
Donnerstag, 24. September, 19.30 h
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2. Spuk im Händelhaus
Zauberoper für Kinder und Erwachsene
von Eberhard Streul nach Georg Friedrich Händels „Alcina“
Musikalische Bearbeitung von Andrea Csollany und Jürgen Weisser
Die Oper für Kinder ist an den Städtischen Bühnen Münster mittlerweile zu einer festen Größe geworden. Intendant Wolfgang Quetes, der diese Tradition für Münster begründete, wird die vierte Oper für Kinder im Rahmen der „Tage der Barockmusik an den Städtischen Bühnen“ selbst inszenieren.
Eberhard Streul hat aus der Händel-Oper „Alcina“ Partien herausgesucht und sie zu einer ca. einstündigen Version für Kinder mit neuer Rahmenhandlung zusammenge-fügt. Im Zusammenspiel mit den wunderbaren musikalischen Arrangements von Andrea Csollany und Jürgen Weisser ist eine spannende Geschichte daraus gewor-den: Das junge Paar Chris und Andrea besuchen das Londoner Händel-Museum. Dort erlaubt ihnen der Museumsdirektor einen geheimen Teil des Museums zu betre-ten, in dem das Porträt der Gräfin Alcina hängt, die einst unsterblich in Händel ver-liebt war. Doch plötzlich verschwindet Chris auf unerklärliche Weise. Zum Glück ist Andrea hartnäckig und ihre Liebe zu Chris so groß, dass sie das Rätsel um das Ver-schwinden ihres Freundes lösen kann. Dabei helfen ihr tatkräftig der Museumsdirek-tor und der Polizist Bobby.Eine ebenso poetische wie witzige Oper, die Kindern Ba-rockmusik spielerisch nahe bringt.
Musikalische Leitung: Florian C. Seibel
Regie: Wolfgang Quetes
Bühne und Kostüme: Kerstin Bayer
Dramaturgie: Nicole Tharau
Mitwirkende:
Tina Hermann (Alcina), Arian David Stettler (Chris), Arabella Noh (Andrea), Julian Schulzki (Museumsdirektor), Mario Brell (Bobby)
Weitere Vorstellungen im September:
im Haus der Begegnung Albachten
Sonntag, 06. September, 15.30 h
Donnerstag, 10. September, 11.00 h
Dienstag, 15. September, 11.00 h
Sonntag, 20. September, 15.30 h
Mittwoch, 23. September, 11.00 h
im Bürgerhaus Kinderhaus
Sonntag, 27. September, 15.30 h
Montag, 28. September, 11.00 h
Sonntag, 01. September, 15.30 h
Montag, 02. September, 11.00 h