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Die Saison 2008/2009 im Schauspiel Essen: Fünf Uraufführungen und "Glückliche Orte"Die Saison 2008/2009 im Schauspiel Essen: Fünf Uraufführungen und "Glückliche...Die Saison 2008/2009 im...

Die Saison 2008/2009 im Schauspiel Essen: Fünf Uraufführungen und "Glückliche Orte"

Anselm Webers Intendanz geht in die vierte Spielzeit. Rund 700 Vorstellungen und Veranstaltungen (inklusive 45 Gastspiele u.a. in Tampere/Finnland, Bozen, Graz, Hannover und Ludwigsburg) wird es bis Ende Juni in der Spielzeit 2007/2008 im Grillo Theater und in den Spielstätten Casa, Box, Heldenbar und Café Central gegeben haben.

Eröffnet wir die Spielzeit mit Aischylos „Orestie“ in der Regie von Roger Vontobel am 13. September auf der Grillo-Bühne.

 

Fünf Uraufführungen und eine deutschsprachige Erstaufführung sind für die neue Saison geplant. Biljana Srbljanovic hat für das Schauspiel Essen und für Anselm Weber ein neues Stück geschrieben: „Barbelo – Von Kindern und Hunden“ hat im Februar 2009 in der Casa Premiere. „Wir sind immer oben“ heißt das neue Stück von Dirk Laucke, der von Theater heute zum Nachwuchsautor 2007 gekürt wurde. Wir zeigen es zur Spielzeiter-öffnung in der Regie von Henning Bock in der Casa (UA 14. September 2008). Lutz Hübner schreibt ein neues Jugendstück für das Schauspiel Essen über die Zeit, in der die Jugend fast vorbei ist, aber das Erwachsensein noch nicht begonnen hat. Es inszeniert Katja Lauken, die 2007 den NRW-Künstlerinnenpreis erhielt und nun zum ersten Mal in Essen arbeiten wird (UA im Januar 2009). Nuran David Calis wird seine Version von Ferdinand Bruckners „Krankheit der Jugend“ erarbeiten, die er auch selbst inszeniert (UA 7. Februar 2009, Grillo). Und David Gieselmann verfasst eine Bearbeitung von John Millington Synges „Held der westlichen Welt“ und verlegt die Geschichte ins Ruhrgebiet der sechziger Jahre (Regie: Anselm Weber, UA 20. September 2008, Grillo).

 

Im Rahmen der Eröffnung gibt es in der Box die deutschsprachige Erstaufführung von Sebastian Barrys „Stolz und Ehre der Parnell Street“ in der Regie von Stephanie Sewella (DE 26. September 2008).

 

David Bösch bleibt Hausregisseur am Schauspiel Essen und wird in der kommenden Spielzeit Shakespeares Komödie „Was ihr wollt“ für das Grillo inszenieren. Eine weitere Inszenierung von ihm ist in Planung. Daneben arbeiten wir weiterhin mit Cilli Drexel (Fontanes „Effi Briest“, 17. November 2008 im Grillo) und Jan Philipp Gloger zusammen („Ein Volksfeind“ von Henrik Ibsen, 6. März 2009 im Grillo). Anselm Weber wird für die große Bühne Friedrich Schillers „Don Carlos“ erarbeiten (Premiere am 6. Dezember 2008). Schirin Khodadadian wird zum zweiten Mal in Essen arbeiten. Sie inszeniert Wedekinds „Lulu“ für die Grillo-Bühne (Premiere am 11. April). Henner Kallmeyer kommt ebenfalls zum zweiten Mal nach Essen und wird für die Casa „Harold und Maude“ mit Jutta Wachowiak in der Rolle der Maude in Szene setzen (Premiere im April 2009).

 

Zusammen mit Schauspielstudierenden der Folkwang Hochschule Essen inszeniert Katja Lillih Leinenweber Ulrich Hubs Kinder- und Jugendstück „An der Arche um acht“ für die Casa. Puppenspieler Dieter Malzacher wird mit seinen Puppen Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ zum Leben erwecken (Premiere am 8. November 2008 in der Box) und in der Vorweihnachtszeit werden wir unser Kinder- und Familienstück „Ronja Räubertochter“ wieder aufnehmen.

 

Neu im Ensemble sind Therese Dörr, die vom Staatstheater Kassel zu uns kommt, Kristina Peters und Matthias Eberle, Absolventen der Folkwang Hochschule Bochum und Essen, und Krunoslav Sebrek, der von der Zürcher Schauspielschule ans Schauspiel Essen wechselt.

 

Das neue Stadterkundungsprojekt: Glückliche Orte

 

Nach StadtWaldWelt, GlaubeLiebeHoffnung und Schwärme geht es auch in der kommenden Saison im Rahmen eines neuen Stadterkundungsprojekts wieder um den Ort, an dem wir uns befinden. Unter dem Titel „Glückliche Orte“ wollen wir mit einer Kampagne und zwei Projekten einen neuen Stadtplan von Essen zeichnen, der sich nicht vornehmlich an den Sehenswürdigkeiten der Stadt orientiert, sondern an den Menschen, die in ihr leben:

 

I. Glückliche Orte

 

Eine Kampagne und eine Glückssuche quer durch Essen

 

Kann ein Ort glücklich sein? Es ist nicht die Architektur und auch nicht die touristische Attraktivität, die einen „glücklichen Ort“ ausmacht. Es sind vielmehr die Geschichten, die Menschen mit diesem Ort verbinden: der erste Kuss, eine merkwürdige Begegnung, der Empfang einer guten Nachricht. Wir wollen die Essenerinnen und Essener nach ihren glücklichen Orten fragen. Wir suchen nach eben diesen Geschichten, nach Bildern und starten eine Kampagne, bei der jeder seinen glücklichen Ort auszeichnen kann. So entsteht ein neues Bild von der Stadt, eine Topografie des Glücks, und vielleicht muss mancher Stadtplan neu gezeichnet werden. (Ab September 2008)

 

II. Glücksritter

 

Eine Stadt erobert sich selbst. Projekt von Mirjam Strunk

 

Gefördert durch das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein Westfalen.

 

Junge und alte Menschen aus Essen zeigen sich ihre persönlichen Orte des Glücks. Sie gehen an Plätze, an denen ihnen das Glück begegnet ist, an denen sie auf das Glück warten, an denen sie andere glücklich gemacht haben. Sie zeigen sich in diesem Theaterprojekt gegenseitig ihren ganz individuellen Blick auf die Stadt. Was sie finden, bringen sie zurück ins Theater. Möglicherweise stellen sie so fest, dass sie an ähnlichen Orten, in derselben Stadt, das gleiche Glück erlebt haben. – Mirjam Strunk entwickelt mit den Glücks-Experten aus deren Berichten, Erfahrungen und Erzählungen ein Stück für die Casa. (Premiere im Mai 2009, erste Arbeitsergebnisse zeigen wir am „Tag der Generationen“ am 17. Oktober im Grillo Theater.)

 

III. Die Eichbaumoper

 

Eine Opernneugründung mit raumlabor_berlin im Niemandsland zwischen Essen und Mülheim Gefördert durch die Kunststiftung NRW.

 

Eine Oper an einer U-Bahnhaltestelle: Das Schauspiel Essen, das Musiktheater im Revier, der Ringlokschuppen Mülheim und raumlabor_berlin planen an der Haltestelle „Eichbaum“ der U-Bahn-Linie U18 eine „Opernbauhütte“. Komponisten und Texter setzen sich bewusst dem Lärm der Autobahn und der Züge aus, um hier den Alltag im Ruhrgebiet zu erleben, um die Geschichten der Menschen an „Eichbaum“ zu hören, weil hier Musik und Kunst auf das Leben treffen: sie schaffen eine neue Oper und einen glücklichen Ort.

 

In Zusammenarbeit mit dem Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, raumlabor_berlin und Ringlokschuppen Mülheim (Premiere im Juni 2009).

 

 

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