Denn die Artisten sind Meister der Sabotage der täglichen Quintett-Tortur und entwickeln eine hohe Kunstfertigkeit darin, keine hohe Kunst machen zu müssen. Rücksichtslos bringen sie Caribaldi zur Verzweiflung, rücksichtslos geht er gegen ihre Rücksichtslosigkeit vor. Für den Geistesmenschen Caribaldi ist ihre Geistesschwäche eine bodenlose und ihre Impertinenz eine unbeschreibliche. Er ist unbarmherzig genau und beherrscht seine Artisten; jeder Bogenstrich muss sitzen und ein Caribaldi-freies Leben der Künstler ist nicht denkbar. Fazit: Auch wenn „wir das Leben nicht wollen – es muss gelebt werden“.
Thomas Bernhard (1931–1989) führt in seiner Künstlerkomödie eine perfide Hackordnung vor, zeigt versuchte Unterwerfung und verweigerte Unterwürfigkeit, die Vergeblichkeit des Strebens nach Perfektion und den naturgemäß aussichtslosen Versuch, den Geist der Kunst in diese ignorante und kunstlose Welt hineinzuzwingen. In diesem sprachlichen Meisterwerk werden Worte wundersam zu Musik – und Musik mutiert zum Albtraum.
Marco Dott genoss seine Schauspielausbildung in München; anschließend führten ihn Engagements nach Bonn, Gelsenkirchen, Wuppertal, Basel, Bremen, Lübeck, Detmold und Kassel. Seit der Spielzeit 2009/2010 ist er Schauspieler und Regisseur am Salzburger Landestheater und war hier vier Jahre Leiter der Sparte „Junges Land“. Als Regisseur beeindruckte er mit diversen Inszenierungen, darunter „Die nackte Wahrheit“, „Zorn“ und „Dafne“.
Inszenierung Marco Dott
Bühne und Kostüme Katja Schindowski
Mit Marcus Bluhm, Axel Meinhardt, Janina Raspe, Walter Sachers, Hanno Waldner
Termine: 31.01. / 02.02. / 08.02. / 10.02. / 16.02. / 21.02. / 09.03. / 20.03.
Tickets: +43 (0)662 / 87 15 12 -222; service@salzburger-landestheater.at, www.salzburger-landestheater.at