Der medienträchtige Besuch plant einen Birnbaum im Zeichen der Wiedervereinigung zu pflanzen. Im Kopf des birnenschnapstrinkenden Erzählers der Geschichte torkeln dabei die widersprüchlichsten Gefühle durcheinander. Sein Monolog demontiert die betuliche Idylle des Dorfes, die Fontane einst in seiner Ballade beschwor. Zwischen Erinnerung an Feudalherrschaft, Nazidiktatur und DDR-Sozialismus erzählt er von alten und neuen Herren und nähert sich dabei misstrauisch und selbstbewusst auch dem ungewohnt Neuen nach der Wende.
20 Jahre nach dem Fall der Mauer: die Einheit in den Köpfen ist noch längst nicht vollzogen, die Ressentiments auf beiden Seiten verfesti-gen sich und vielerorts beklagt man den Verlust der sozialen Sicherheit. In Die Birnen von Ribbeck werden die Fragen, Gefühle und Gedanken über das immer wiederkehrende Neue und doch Alte lebendig.
Inszenierung Romy Schmidt
Mit Andreas Manz
Weitere Vorstellungen 9., 22. und 30. Oktober | jeweils 20 Uhr | In der Bar der Kammerspiele