Mit fulminantem Erfolg: Tschewengur gilt als „Antiutopie“, „apokryphe Schrift über bolschewistische Theorie“ oder „Allegorie des russischen Geistes“. Platonov liefert in seinem Meisterwerk eines der erschütterndsten literarischen Bilder über Revolution und Bürgerkrieg in einer apokalyptisch ausgerichteten Zeit russischer und europäischer Geschichte.
Grotesk, satirisch, realistisch und phantastisch schildert er die unerträglichen Widersprüche der revolutionären Wirklichkeit: Welche Opfer kostet der Versuch, Utopie ins Leben zu zwingen. Seine Hauptfiguren, Sascha Dvanov und Sergeij Kopjonkin sind sowjetische Versionen von Don Quijote und Sancho Pansa. Beide sind unterwegs im nachrevolutionären Russland – auf der Suche nach dem Kommunismus und dem Grab von Rosa Luxemburg, auf der Suche nach dem Glück und der Liebe, einem besseren Leben. In Tschewengur, einer kleinen Stadt in der großen, weiten und ansonsten leeren russischen Steppe, soll, so haben sie gehört, der Kommunismus bereits ausgebrochen sein. Also machen sie sich dorthin auf den Weg. Begleitet von ihrer Rosinante „Proletarische Kraft“, beginnen sie ihre „Wanderung mit offenem Herzen“.
Regie Frank Castorf
Bühne Aleksandar DeniĆ
Kostüme Adriana Braga Peretzki
Dramaturgie Jan Hein, Carmen Wolfram
Mit
Sandra Gerling, Johann Jürgens, Katharina Knap, Horst Kotterba, Matti Krause, Manja Kuhl, Andreas Leupold, Astrid Meyerfeldt, Wolfgang Michalek, Hanna Plaß, Tobias Dusche, Daniel Keller, David Wesemann, Philip Roscher, Philipp Reineboth, Carsten Bänfer