Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Deutsches Schauspielhaus in Hamburg: "Glaube Liebe Hoffnung" von Ödön von Horváth Deutsches Schauspielhaus in Hamburg: "Glaube Liebe Hoffnung" von Ödön von... Deutsches...

Deutsches Schauspielhaus in Hamburg: "Glaube Liebe Hoffnung" von Ödön von Horváth

Premiere am Sonntag, 22. November, 20 Uhr / Großes Haus

 

»Den gigantischen Kampf zwischen Individuum und Gesellschaft, dieses ewige Schlachten, bei dem es zu keinem Frieden kommen soll«, nichts weniger beabsichtigt Horváth mit seinem »kleinen Totentanz« zu zeigen.

Er schrieb das Stück 1932 auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise. Den

Stoff dazu lieferte ihm der Gerichtsreporter Lukas Kristl, der ihm von einer wegen Betrugs verurteilten Korsettvertreterin erzählte. Das Stück beginnt vor dem Anatomischen Institut. Elisabeth braucht 150 Mark. Soviel kostet ein Wandergewerbeschein, so hoch ist aber auch ihre Strafe, weil sie ohne Wandergewerbeschein gearbeitet hat. Deshalb möchte sie schon zu Lebzeiten

ihre Leiche für die Forschung verkaufen. Aus Mitleid streckt ihr der Präparator das Geld vor, im Glauben, ihr damit einen neuen Wandergewerbeschein zu finanzieren. Als er herausfindet, dass sie mit seinem Geld ihre Vorstrafe bezahlt hat, erstattet er Anzeige, und Elisabeth wird zu vierzehn Tagen Gefängnis verurteilt. Aber sie gibt die Hoffnung nicht auf. Nach ihrer Entlassung verliebt sie sich in den jungen Schupo Alfons Klostermeyer, der sie jedoch aus Angst um seine Karriere verlässt, als er von ihren Vorstrafen erfährt. Verzweifelt und völlig entkräftet geht Elisabeth ins Wasser.

 

Horváth beschreibt auf überspitzte und groteske Weise einen Kreislauf von Armut und sozialer Ausgrenzung, aus dem es kein Entrinnen gibt. Homo homini lupus est.

 

Ein kleiner Totentanz in fünf Bildern von Ödön von Horváth, Mitarbeit: Lukas Kristl

 

Regie: Karin Henkel,

Bühne: Stefan Mayer,

Kostüme: Klaus Bruns,

Musik: Cornelius Borgolte,

Dramaturgie: Stephanie Lubbe,

Michael Propfe,

Licht: Annette ter Meulen.

 

Es spielen: Marco Albrecht, Peter Bernhardt, Tim Grobe, Hedi Kriegeskotte, Jana Schulz, Tristan Seith, Sören Wunderlich sowie Katharina Debus (Gesang), Cornelius Borgolte (Fender Rhodes).

 

Weitere Vorstellungen am 27. November und am 2. und 8. Dezember

 

Karten: Telefon 0 40.24 87 13 (Mo.-Sa., 10-19 Uhr) oder online unter www.schauspielhaus.de

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 10 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

MIT RASANTEM SCHMISS -- Monrepos Open Air - Abschlusskonzert der Ludwigsburger Schlossfestspiele

Diesmal war nun endlich die lang erwartete mexikanische Dirigentin Alondra de la Parra zu Gast bei den Schlossfestspielen. Zunächst musizierte das exzellente Orchester des Goethe-Gymnasiums…

Von: ALEXANDER WALTHER

IM BAUCH DES RITTERS -- "Falstaff" von Giuseppe Verdi in der Blauen Halle - Mainfrankentheater Würzburg

In der einfallsreichen Inszenierung von Magdalena Fuchsberger (Bühnenbild und Kostüme: Monika Biegler, Video: Aron Kitzig) befindet sich die Handlung im Bauch des alternden Ritters Falstaff, der von…

Von: ALEXANDER WALTHER

LEIDENSCHAFTLICHE AUSBRÜCHE -- SWR Symphonieorchester mit Eva Ollikainen in der Liederhalle Stuttgart

Das "Märchenpoem" von Sofia Gubaidulina war eine echte Überraschung. Denn die finnische Dirigentin Eva Ollikainen arbeitete mit dem SWR Symphonieorchester die elektrisierend-durchsichtige Klangfläche…

Von: ALEXANDER WALTHER

WANDERER ZWISCHEN DEN WELTEN -- Galeriekonzert der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie in der Staatsgalerie STUTTGART

Unter dem Motto "Wanderer" fand diesmal das Galeriekonzert mit dem begnadeten Bass-Bariton Jochen Kupfer statt, der einfühlsam von Marcelo Amaral am Flügel begleitet wurde. Die Lieder von Franz…

Von: ALEXANDER WALTHER

DEM VOLKSTÜMLICHEN VERBUNDEN -- Zweiter Teil des Tschaikowsky-Zyklus' mit dem Staatsorchester Stuttgart in der Liederhalle/STUTTGART

Das Staatsorchester Stuttgart musizierte unter der elektrisierenden Leitung von Cornelius Meister im zweiten Teil des Tschaikowsky-Zyklus zunächst die selten zu hörende Sinfonie Nr. 2 in c-Moll aus…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑