Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Deutsches Nationaltheater Weimar: "Wilhelm Tell" von Friedrich SchillerDeutsches Nationaltheater Weimar: "Wilhelm Tell" von Friedrich SchillerDeutsches...

Deutsches Nationaltheater Weimar: "Wilhelm Tell" von Friedrich Schiller

Prremiere 01 | 02 | 19 // 19.30 Uhr

Kein Drama hat den deutschen Sprichwortschatz so bereichert wie Schillers »Wilhelm Tell«. Dies hat mit der Rolle dieses Schauspiels in der deutschen Geschichte zu tun: Es wurde immer wieder zur politischen Stellungnahme herangezogen. Aber ist es das ›Revolutionsdrama‹ schlechthin? Oder bringt nur der im Alleingang vollzogene Tyrannenmord eine wirkliche Änderung der Verhältnisse hervor?

 

Copyright: Candy Welz

Schiller entwirft drei Handlungsstränge: Tell weigert sich, den auf dem Marktplatz provokant installierten Hut des brutalen Burgvogts Gessler zu grüßen. Um ihn zur Räson zu rufen, zwingt Gessler Tell, einen Apfel vom Kopf seines ihn begleitenden Sohnes zu schießen. Tell gelingt das Ungeheure. Aber er lässt Gessler wissen, dass ein zweiter Pfeil ihn getötet hätte, wäre der Schuss missglückt. Eine Todfeindschaft ist damit besiegelt. Parallel proben die vom Habsburger Kaiserreich unterdrückten Schweizer den geheimen Widerstand. Und dann gibt es noch die konfliktreiche Beziehung zwischen Berta von Bruneck und Ulrich von Rudenz, die beide in verschiedenen politischen Lagern stehen und ihre Liebe in den sich überschlagenden Ereignissen auf den Prüfstand stellen müssen.

Seit der Uraufführung 1804 wird um die Deutungshoheit dieses Schauspiels gestritten: Mal diente es der eigenen nationalen Bestätigung, mal begleitete es, als Revolutionsstück gelesen, gesellschaftliche Umbrüche. Nun unternimmt Hausregisseur Jan Neumann den Versuch, »Wilhelm Tell« auf seine Aktualität hin zu untersuchen.

Die Premiere findet im Rahmen der »Woche der Demokratie« statt.

Jan Neumann    (Regie)
Oliver Helf    (Bühne)
Nini von Selzam    (Kostüme)
Johannes Winde    (Musik)
Beate Seidel    (Dramaturgie)

Besetzung
Krunoslav Šebrek    (Wilhelm Tell; Johannes Parricida, Herzog von Schwaben)
Nicolai Šebrek / Arjen Poller    (Walter Tell, sein Sohn)
Nadja Robiné    (Ruodi; Hedwig, Tells Gattin; Konrad Hunn, Armgard; Friesshard; Ausrufer; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri)
Max Landgrebe    (Werner Stauffacher; Fischer; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri)
Bastian Heidenreich    (Arnold vom Melchtal; Werni; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri)
Sebastian Kowski    (Landbergischer Reiter; Werner Freiherr von Attinghausen, Bannerherr; Walther Fürst; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri)
Nahuel Häfliger    (Ulrich von Rudenz, sein Neffe; Rösselmann, der Pfarrer; Herr Stüssi; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri)
Isabel Tetzner    (Kuoni; Gertrud, Stauffachers Gattin; Berta von Bruneck, eine reiche Erbin; Struth von Winkelried; Frau Stüssi; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri)
Gulab Jan Bamik    (Landbergischer Reiter; Klaus von der Flüe; Leuthold; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri)

Mit dem Alphornensemble Weimar

08 | 02 | 19 // 19.30 Uhr
03 | 03 | 19 // 16.00 Uhr
23 | 03 | 19 // 19.30 Uhr
11 | 04 | 19 // 19.30 Uhr
03 | 05 | 19 // 19.30 Uhr
12 | 06 | 19 // 19.30 Uhr

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑