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Deutsche Erstaufführung: "Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstrasse" von Peter Handke, Residenztheater München

Premiere 10. März 2016, 19:30, Cuvilliéstheater. -----

Showdown auf einer einsamen Landstraße in Kärnten oder anderswo fernab der globalen Verkehrsströme. Ein mehrfach aufgespaltenes Ich stellt sich wortgewaltig gegen den Rest der Welt.

 

 

Mit Zorn und Zartheit versucht es (ein letztes Mal?) Widerspruch einzulegen gegen den überwältigenden Konsens der „Unschuldigen“, der unbeteiligt beteiligten Vertreter des common sense. Ihre unschuldige Schuld ist es, die Mehrheit zu bilden, in ihr aufzugehen, wahrnehmungsarme und gedankenlose Komplizen und Nachbarn des katastrophalen Weltlaufs zu sein. „Nieder mit eurer Art der Freiheit, der totschlägerischen, der Freiheit als Diktat und Diktatur“.

 

Der Untergang des Individuellen, das Aussterben der Unvernünftigen, das drohende Verblassen der Einzigartigkeiten sind Handkes großes Thema und die Würde der Minderheit, das Beharren auf der unbedingten Freiheit des Einzelnen, das Ärgernis, das es bedeutet, ein wichtiges Gut. Gleichzeitig weiß der Wut-Dichter Handke, dass sich der Fundamental-Standpunkt des „Ich-bin-gegen-euch“ auch auf der einsamsten Landstraße allenfalls erträumen lässt.

 

Regie Philipp Preuss

Bühne Ramallah Aubrecht

Kostüme Eva Karobath

Musik Kornelius Heidebrecht

Licht Tobias Löffler

Video Konny Keller

Dramaturgie Sebastian Huber

 

mit

 

Philip Dechamps

Gunther Eckes

Markus Hering

Genija Rykova

Hanna Scheibe

 

 

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