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Deutsche Erstaufführung: "Die lächerliche Finsternis" von Wolfram Lotz - Thalia Theater Hamburg

Premiere am 8. November 2014 um 20 Uhr im Thalia in der Gaußstraße. -----

1899 schreibt der polnischstämmige Brite Joseph Conrad – unter dem Eindruck des belgischen Kolonialismus – eine Erzählung, die ihn weltberühmt macht: „Herz der Finsternis“. Sie erzählt von der Reise des Kapitän Marlow ins Herz Afrikas zu Menschen, die in Zwangsarbeit gequält, gefoltert und ermordet werden.

 

Unter dem Einfluss von Conrad dreht 1979 der Amerikaner Francis Ford Coppola den Film „Apocalypse Now“, interpretiert die berühmte Novelle neu und wendet sie auf den Vietnamkrieg an. Ihm gelingt einer der größten Antikriegsfilme aller Zeiten.

 

2013 schreibt Wolfram Lotz „Die lächerliche Finsternis“, ein Stück, das nicht in Afrika, nicht in Vietnam, sondern in Schlund und Anus der Globalisierung spielt. Lotz lässt zwei Bundeswehroffiziere durch die Wildnis reisen, auf der Suche nach einem Oberstleutnant, der, wahnsinnig geworden, zwei Kameraden getötet hat. Er erzählt von einem Somalier, dessen heimische Fischgründe von den wohlhabenden Nationen leer gefischt wurden und der darüber zum Piraten geworden ist. Er erzählt auch von einem italienischen Blauhelmlager, in dessen Schutz sich Eingeborene vor den Übergriffen der Taliban begeben und dort nun für die weltweite Handyproduktion Rohstoffe abbauen müssen. Taliban, Nato, Afghanistan, Schuld und Unschuld, alles fließt immer mehr ineinander, wird eins und verschwimmt. Am Ende dieser Weltreise bleibt nur das Ich und seine Existenz. Es steht im Dunkeln.

 

Regie Christopher Rüping

Bühne Jonathan Mertz

Kostüme Magdalena Schwind

Musik Camill Jammal

Dramaturgie Andreas Langkamp

 

Ensemble Julian Greis, Pascal Houdus, Camill Jammal, Peter Maertens, Nicki von Tempelhoff

 

Mo,10.11.201420:00 Uhr

So,16.11.201419:00 Uhr

 

 

 

 

 

 

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