Das Jahrhundertwerk, die Menschheitskomödie „Das Rad der Geschichte“, aufgeführt ausgerechnet am Blutwursttag. Ein Triumph wie in Gastpoltshofen ist da nicht zu erwarten. Utzbach. Zweihundertachtzig Einwohner. „Eigentlich sollte ich Schmerzensgeld verlangen, weil ich hier auftrete.“ Und natürlich spielt Metternich eine entscheidende Rolle.
Am Ende muss es natürlich vollkommen finster sein. Klare Ansage: „Wenn uns nicht erlaubt wird, das Notlicht abzudrehen, spielen wir nicht.“ Was ohnehin vollkommen sinnlos ist. „Wenn wir ehrlich sind, ist das Theater an sich eine Absurdität. Aber wenn wir ehrlich sind, können wir überhaupt nichts mehr tun außer uns umbringen.“ Es ist wie immer bei Thomas Bernhard: Er untertreibt maßlos. Eine Katastrophe für Peter Carp. Eine Katastrophe für alle. Auch für Hartmut Stanke. Eine Komödie. Ein Weltuntergang. Aber dennoch die kristallklarste Wahrheit über das Theater: „Wir predigen. Und sie begreifen nicht.“
Regie Peter Carp
Bühne Kaspar Zwimpfer
Kostüme Gertrud Rindler-Schantl
Dramaturgie Tilman Raabke
Mit Janna Horstmann, Anja Schweitzer / Thieß Brammer, Martin Müller-Reisinger, Hartmut Stanke
Weitere Vorstellungen am 20./31. Mai und 02./09./10./23. Juni 2017