Darüber mag ihn auch die offensichtliche Zuneigung der ebenfalls rothaarigen Salome nicht hinwegzutrösten. Sein Schicksal wendet sich, als er einem Reisenden das Leben rettet und dieser ihm zum Dank eine schwarze Perücke als Talisman schenkt. Plötzlich reißt sich die heiratswütige Damenwelt um den dunkelhaarigen Jüngling und ermöglicht ihm einen rasanten beruflichen und sozialen Aufstieg.
Titus weiß die Gunst der Stunde zu nutzen und nimmt – mal kratzig und aufbegehrend, mal charmant und zärtlich, jedoch immer listig – Stufe um Stufe. Doch dann kommt ihm sein Talisman abhanden und ein irrwitziges Ringen gegen den Absturz zurück ins gesellschaftliche Abseits beginnt …
„So kopflos urteilt die Welt über die Köpf’, und wann man sich auch den Kopf aufsetzt, es nutzt nix. Das Vorurteil is eine Mauer, von der sich noch alle Köpf’, die gegen sie ang’rennt sind, mit blutige Köpf’ zurückgezogen haben“, lässt Johann Nestroy seinen Protagonisten im „Talisman“ räsonieren und wirft damit einen kritischen Blick auf eine Gesellschaft, die von Vorurteilen, Dünkelhaftigkeit, Konkurrenzkampf, Machtwille und Geldgier beherrscht wird.
Couplets von Ferdinand Schmalz (Text) und Bernhard Neumaier (Musik)
Regie Dominique Schnizer
Bühne und Kostüme Christin Treunert
Dramaturgie Elisabeth Geyer
Musik Bernhard Neumaier, Daniel Fuchsberger
mit Sarah Sophia Meyer (Salome Pockerl, Gänsehüterin), Matthias Ohner (div. Rollen), Clemens Maria Riegler (Titus Feuerfuchs), Christiane Roßbach (Frau von Cypressenburg), Evamaria Salcher (Constantia, ihre Kammerfrau), Tamara Semzov (Emma, ihre Tochter), Franz Solar (Monsieur Marquis, Friseur), Werner Strenger (Plutzerkern, Gärtnergehilfe), Susanne Konstanze Weber (Flora Baumscheer, Gärtnerin), Rudi Widerhofer (Herr von Platt / Notarius Falk), Franz Xaver Zach (Spund, ein Bierversilberer) u. a.