Dass dies wiederum keine Erfindung unserer Zeit ist, davon erzählt auch „Der Spieler“. Auch Dostojewskis 19tes Jahrhundert kannte schon das Nebeneinander von adligem Großgrundbesitzer und Krämer, von Spekulant und niederem Personal. Und es kannte die Macht des Geldes als die Währung, die Zugehörigkeit zu jenem oder eben dem anderen Leben verschaffte. Aleksej Iwanowitsch, der Hauslehrer, tritt an, gegen diese allumfassende und schicksalsbestimmende Macht Geld zu wetten.
Dazu begibt er sich hinein in die Welt, die radikal in ihrem Bann steht: in die Welt der Casinos und der Glücksspiele. Dort, in Roulettenburg, will er die Gegenmacht suchen, die alles andere bezwingt. Die alle Schulden tilgt und alle Schuld begleicht. Um endlich dann: zu leben und zu lieben. Ohne Voraussetzungen, Vorbedingungen, Grenzen. Ohne: wie hoch ist mein Wert und wie viel bin ich Dir wert. Das wäre eine Zukunft, die gewiss auch Mischa und Nadja, seinen Schülern, gefiele. Und Polina, die er liebt. Um sie geht es ihm, wenn er spielt. Und spielt. Und nur noch ein einziges Mal spielt.
Christopher Rüping, 1985 geboren, inszeniert zum ersten Mal an den Münchner Kammerspiele, deren Hausregisseur er von der kommenden Spielzeit an sein wird.
Übersetzung von Swetlana Geier
Mit Gundars Āboliņš, Niels Bormann, Anna Drexler, Thomas Schmauser, Ivana Uhlířová, Kaspar Huber, Nikolai Huber, Jasper Kohrs, Zoë von Weitershausen, Marlene Witzigmann, Joachim Wörmsdorf
Inszenierung Christopher Rüping
Bühne Jonathan Mertz
Kostüme Lene Schwind
Musik Christoph Hart
Video Bert Zander
Licht Christian Schweig
Dramaturgie Benjamin von Blomberg
20. Dez 15, 18:00 Uhr
25. Dez 15, 18:00 Uhr
30. Dez 15, 19:00 Uhr
5. Jan 16, 19:00 Uhr
14. Jan 16, 19:00 Uhr
23. Jan 16, 19:30 Uhr
27. Jan 16, 19:30 Uhr