Er ist nett, höflich und bringt sich mit allen möglichen niederen Arbeiten durch. Dabei liebt unglücklich die schöne, muntere und zudem reiche Adina. Ihr gehen die schmachtenden Annährungsversuche Nemorinos nur auf die Nerven, sie flirtet mit dem gutaussehenden Offizier Belcore. Nemorino, eifersüchtig und verzweifelt, ist der Realität ein wenig entrückt und deshalb ein leichtes Opfer für den Quacksalber Dottor Dulcamara: Irgendwo hat Nemorino die Geschichte des Liebestranks von Tristan und Isolde aufgeschnappt. Bei Dulcamara fragt Nemorino nach jenem Trank. Natürlich hat der Dottore ein Fläschchen davon. Binnen 24 Stunden soll der unauffällig nach Bordeaux schmeckende Trank denjenigen, der ihn zu sich nimmt, unwiderstehlich machen. Als der Trank zunächst keine Wirkung zeigt, verdingt sich Nemorino bei seinem Konkurrenten Belcore als Soldat, damit er wieder Geld für eine weitere Portion Liebestrank hat. Inzwischen hat sich die Nachricht verbreitet, dass Nemorino eine große Erbschaft gemacht hat, plötzlich sieht er sich von allen Damen heftig umschmeichelt und auch Adina zeigt Gefühle für den bislang Verschmähten. Nemorino, der von seiner Erb-schaft noch nichts weiß, glaubt, dass der Liebestrank endlich wirkt.
Seit der Uraufführung 1832 in Mailand ist diese Komödie ein Dauerbrenner auf allen Bühnen der Welt. Donizetti gelang es, mit brillanter Leichtigkeit Melodien zu schreiben, die abwechslungsreich und genau die Charaktere zeigen. Das Stück ist unterhaltend und scheinbar leichte Kost auf höchstem Niveau, aber versteckt in diese glitzernde Verpackung be-handelt es ein existenzielles Thema, an der mancher Mensch verzweifelt: Was ist es, was uns liebenswert macht? Schönheit, Vermögen, ein toller Job? Welcher Zauber hilft, Liebe bei anderen Menschen zu erwecken, wonach wir uns doch alle sehnen?
Volker Schmalöers Inszenierung versetzt die Geschehnisse in ein schickes Wellness-Hotel unserer Zeit und hinterfragt den aktuellen Beauty-Wahn: Fangopackung, Gesichtsstraffung oder Botoxspritze, was hilft wirklich?
Musikalische Leitung: Hilary Griffiths
Inszenierung: Volker Schmalöer
Bühnenbild: Daniel Roskamp
Kostüme: Ulrike Obermüller
Choreinstudierung: Horst Meinardus
Mit: Elena Fink / Dorothea Brandt, Nathan Northrup, Thomas Laske / Milja Milovic, Dariusz Machej, Joslyn Rechter / Ja-Young Park
Theaterchor Solingen
Statisterie der Wuppertaler Bühnen
Bergische Symphoniker
Weitere Vorstellungen:
Solingen:
Sa. 06. 06. 09 19.30 Uhr
Remscheid:
Fr. 19. 06. 0919.30 Uhr
Sa. 20. 06. 09 19.30 Uhr
Eine Koproduktion mit dem Staatstheater Kassel!
Der Regisseur Volker Schmalöer ist Oberspielleiter im Schauspiel des Staatstheaters Kassel. Er arbeitete am Schauspielhaus Bochum mit Frank-Patrick Steckel und Andrea Breth. Seitdem inszenierte er u.a. in Mannheim, Oberhausen, Münster, Graz, Zürich, Köln, Hannover und Essen. Überre-gionale Beachtung fanden seine psychologisch genauen Inszenierungen von Klassikern der Moderne, wie Bertolt Brechts Baal oder Tennessee Williams’ Endstation Sehnsucht ebenso wie seine Ur- und Erstaufführungen. Mit der Dreigroschenoper stellte er sich in der Spielzeit 2004/05 zum ersten Mal mit einer Inszenierung in Kassel vor. Seit 2006/07 inszeniert Volker Schmalöer auch im Musiktheater.
Der Bühnenbildner Daniel Roskamp wurde 1962 in Stuttgart geboren. Nach der Schule einige Monate Ausbildung als Bühnenmaler. Während dieser Zeit schuf er Ausstattungen für Studentenfilme der HFF München. Es schloss sich ein Bühnenbildstudium an der Accademia di Belle Arti Rom und an der Akademie der Bildenden Künste Wien und bei Erich Wonder an. Während des Studiums assistierte er Erich Wonder und Alphons Schilling. Fest arbeitete er als Assistent am Schauspielhaus Bochum, u.a. bei Johannes Schütz und F.P. Steckel. Ab 1993 freischaffend in Berlin. Es entstanden Arbeiten u.a. am Schauspielhaus Bochum, in Bonn, Bremer Theater, Essen, Graz, Schauspiel Leipzig, Schauspiel Dresden, Thalia Theater und Kammerspiele Hamburg. Immer wieder kommt es zur Zusammenarbeit u.a. mit Karsten Schiffler, Volker Schmalöer, F.P. Steckel, Kay Voges, Stefan Suschke, Didi Danquart.
Stücke, zu denen Daniel Roskamp die Bühnenbilder geschaffen hat, erhielten u.a. eine Einladung zum Berliner Theatertreffen, einmal zu den Mühlheimer Theatertagen, zwei zum Berliner Kinder- und Jugendtheatertreffen und zu diversen Ländertheatertreffen. Seit der Spielzeit 2006/2007 arbeitet er als Ausstattungsleiter am Staatstheater Kassel.
Kostümbildnerin Ulrike Obermüller ist leitende Kostümbildnerin am Staatstheater Kassel. Bisher arbeitete sie u.a. an der Schauspielbühne am Lehniner Platz in Berlin, am Bochumer Schauspielhaus, am Theater Oberhausen, an den Städtischen Bühnen Münster, am Hessischen Staatstheater Wiesbaden und am Schauspielhaus Zürich.