Der junge Fürst Myschkin, von einem alten russischen Geschlecht abstammend, kehrt nach einem langen Aufenthalt in einem Schweizer Sanatorium nach St. Petersburg zurück. Dort sucht er Anschluss an die russische Gesellschaft und wird bald in den Bann zweier schöner Frauen gezogen. Zugleich gerät er ins Visier ihrer eifersüchtigen Liebhaber. Seine Liebe ist aber nur Mitleid und Anteilnahme. Dennoch führt sein Weg durch Liebes- und Eifersuchtsintrigen schliesslich wieder in den Wahnsinn und ins Schweizerische Sanatorium zurück.
Der lettische Regisseur Alvis Hermanis inszeniert die Kapitel 2 bis 7 des Romans von Fjodor Dostojewskij. Er wird diese Kapitel in aller Ausführlichkeit, «so wie sie geschrieben stehen», auf die Bühne bringen. Der «Anfang des Romans» beinhaltet den Besuch des Fürsten Myschkin bei seiner letzten lebenden Verwandten, der Frau des Generals Jepantschin und ihrer Familie. In wenigen Kapiteln werden die wichtigen Handlungsstränge des Romans ausgelegt. Parallel zu Dostojewskijs minutiöser Schilderung entwickelt sich auch das Geschehen auf der Bühne in «Echtzeit». Das Bühnenbild zeigt die ganze Wohnung der Familie Jepantschin: Vorzimmer, Salon, Büro, Garderobe, Schlaf- und Badezimmer.
Alvis Hermanis, geboren 1965 in Riga, leitet seit 1997 das Neue Theater Riga. Im April 2007 wurde der Regisseur in Thessaloniki mit dem renommierten Europäischen Preis für neue Theaterrealitäten ausgezeichnet. Zuletzt hat er am Schauspielhaus «Väter» und «Brennende Finsternis» im Schiffbau inszeniert. Seine Inszenierungen unterscheiden sich in hohem Masse stilistisch und thematisch voneinander, gemeinsam sind ihnen jedoch die Orientierung an der Arbeit des Schauspielers und die ausgeprägte Präzision in der Form und Wahl der Stilmittel.
Für das Bühnenbild verantwortlich zeichnet Monika Pormale, die für das Schaffen von Hermanis prägende Bühnen- und Kostümbildnerin. Die Rolle des Fürst Myschkin spielt Jörg Pohl, der kürzlich mit dem Max Ophüls Filmpreis als bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet wurde.