Fünf Köche bereiten in der engen Küche ohne Unterlaß Essen zu, wenn sie nicht gerade ihrem chinesischen Kollegen einen kariösen Zahn mit der Kneifzange ziehen müssen. Der junge Patient hat keine Aufenthaltsgenehmigung und ist auf der Suche nach seiner vermißten Schwester. Kurz darauf vermißt er auch seinen Zahn. Eine Etage tiefer streitet ein Ehepaar. Daran ist der benachbarte Lebensmittelhändler nicht ganz unschuldig. Er geht neuerdings einer lukrativen Nebentätigkeit nach. Zu seinen Kunden gehört auch der alte Mann, der über dem "Goldenen Drachen" wohnt und der gerne wieder jung wäre. Diesen Wunsch kann ihm aber seine Enkelin genauso wenig erfüllen, wie das asiatische Mädchen, das in einer dunklen Kammer gefangen gehalten wird. Eine Stewardeß, stößt in ihrer Thai-Suppe auf etwas, was da nicht hinein gehört und ist sichtlich fasziniert von dieser Entdeckung . . .
Umrahmt werden die Lebensgeschichten der Personen von einer Tierfabel: Die Geschichte von der fleißigen Ameise und der lustigen, aber faulen Grille, die im kalten Winter in eine Notsituation gerät und gefühllos von der Ameise ausgebeutet wird, erzählt gleichzeitig eine Metapher von der Brutalität und Willkür unserer globalisierten Zeit.
Die Zufälligkeit, mit der sich die Charaktere nahe kommen, ohne sich wirklich zu begegnen, ihr Schicksal, miteinander über Kontinente verwoben zu sein, sorgt gleichermaßen für schreiende Komik und schwebende Traurigkeit.
Roland Schimmelpfennig ist der zur Zeit meistgespielte Gegenwartsdramatiker Deutschlands. Seine Werke werden in über 40 Ländern aufgeführt. 2010 erhielt er für sein Stück DER GOLDENE DRACHE den Mülheimer Dramatikerpreis. Im selben Jahr wurde er zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Mit poetischer Leichtigkeit blitzt in seinen Dramen Phantastisches, Grauenhaftes und Weltbewegendes mitten im Alltäglichen auf.
Inszenierung & Bühne | Johannes Kaetzler
Kostüme | Heike Engelbert
Mitwirkende | Florian Bender | Saskia Boden | Heiko Grosche | Sven Heiß | Monika Hess-Zanger |