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"Der Freischütz" - Oper von Carl Maria von Weber | Theater Plauen-Zwickau

Premiere So 05 Nov 2023, 18:00 Uhr, Gewandhaus Zwickau

Vor 200 Jahren wurde das Zwickauer Gewandhaus als Theater mit Webers damals taufrischem "Der Freischütz" eröffnet.

Auch im vor 125 Jahren feierlich eingeweihten Plauener Stadttheater stand die romantische Oper des Dresdener Kapellmeisters als erste Oper auf dem Spielplan. Grund genug, sich diesem geschichtsträchtigen Werk erneut zu widmen und damit beide Jubiläen gebührend zu feiern.

 

Copyright: André Leischner

Webers Oper ist Nationaloper, Geisterspuk und Menschheitsdrama: Der von Versagensängsten geplagte Jägerbursche Max vertraut auf dunkle Mächte, um beim Probeschießen zu bestehen und seine geliebte Agathe als Braut zu gewinnen. Heimlich gießt er mit Hilfe des zwielichtigen Kaspar magische Freikugeln, die ihm den Sieg sichern sollen. Doch nur sechs der Kugeln gehören dem Schützen – die siebte lenkt der Teufel selbst.

Mit Max’ Grenzüberschreitung in die unheilvolle Geistersphäre vollzieht Weber im Jahr 1821 den Schritt in die musikalische Romantik, was ihn zum Wegbereiter Richard Wagners macht. Gekonnt stellt Weber dabei das konventionelle Idyll der biedermeierlichen Dorfgemeinschaft der abgründigen Geisterwelt gegenüber, deren emotionalen Höhepunkt die berühmte Wolfsschlucht-Szene bildet: Schaurige Geisterchöre treffen hier auf innovative Kompositionsformen und düsteratmosphärischen Orchesterklang.
 
Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ kommt als Theater auf dem Theater auf die Bühne des Zwickauer Gewandhauses. Generalintendant Dirk Löschner verlegt als Regisseur die Inszenierung in die Nachkriegszeit des 1. Weltkrieges. Kriegsversehrte treten auf und Löschner gibt diesen teils realen Figuren eine Biografie und die Idee, DIE deutsche Nationaloper auf die Bühne zu bringen, um an das Mitgefühl der Zeitgenossen zu appellieren. Jede Figur bekommt eine zweite Ebene. So singt Małgorzata Pawłowska etwa ihre Agathe im Rollstuhl, Max-Darsteller André Gass hat ein steifes Bein, Arvid Fagerfjäll gibt einen erblindeten Caspar und Jannik Rodenwaldt spielt seinen Samiel als einen Kriegszitterer. Leider hat dieser Zugriff des Regisseurs seit vergangenem Wochenende noch einmal mehr an trauriger Aktualität gewonnen.

Dichtung von Johann Friedrich Kind

Musikalische Leitung GMD Leo Siberski
Regie Dirk Löschner
Bühne, Kostüme, Video Christopher Melching
Rollstuhlchoreografie Marina Eichhorn
Choreinstudierung  Michael Konstantin
Dramaturgie Christina Schmidt
Regieassistenz / Abendspielleitung Thomas Böhmer
Inspizienz Anca Höppner
Soufflage Marian Hadraba / Teresa Maria Simeoni

Ottokar, böhmischer Fürst   Krešimir Dujmić  
Cuno, fürstlicher Erbförster  Florian Spiess
Agathe, seine Tochter  Małgorzata Pawłowska
Ännchen, eine junge Verwandte  Elisabeth Birgmeier
Caspar, 1. Jägerbursche   Arvid Fagerfjäll  
Max, 2. Jägerbursche   André Gass  
Ein Eremit  Andrey Valiguras
Kilian, ein reicher Bauer   Marcus Sandmann
Samiel  Jannik Rodenwaldt
Vier Brautjungfern Alena Kazentseva,  Viktorija Narvidaité ,  Annemieke Lepetit ,  Manja Ilgen / Silke Jahn-Popov
Rollstuhltanz Jenny List, Jeannette Horn, Silvia Jacob, Angela Schoppe, Katja Paunack, Marina Eichhorn, Bernd Sommer, Jan Richter, Maik Dittmann

Opernchor des Theaters Plauen-Zwickau
Extrachor des Theaters Plauen-Zwickau
Rollstuhlstanzgruppe Modus vi Vendi
Clara-Schumann Philharmoniker Plauen-Zwickau

 

 

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