Der junge Komponist Fritz zieht aus, um einen geheimnisvollen fernen Klang zu suchen, der ihm die Erfüllung seiner künstlerischen Sehnsucht verheißt. Dafür lässt er seine Geliebte Grete in ärmlich-kleinbürgerlichen Verhältnissen zurück. Als die beiden Jahre später zusammentreffen, ist sie zur Prostituierten herabgesunken. Fritz stößt Grete von sich, obwohl er den fernen Klang nur in ihrer Nähe vernimmt. Diese Erfahrung verarbeitet der Komponist zu einer Oper, deren Uraufführung ihn erneut mit der Geliebten zusammenführt. Doch Fritz fehlt es an Kraft, die Liebe zu Grete mit der Phantasmagorie zu vereinen, die in ein Kunstwerk gebannt werden will. Sterbend in den Armen der Geliebten lauscht er auf die Lockungen des Klanges aus der Ferne. –
Franz Schrekers 1912 in Frankfurt am Main uraufgeführtes Musikdrama avancierte zu einer der meistgespielten zeitgenössischen Opern der 1910er und 1920er Jahre. Die Nationalsozialisten tilgten den Komponisten jedoch aus der Musikgeschichte. Als zu gefährlich erschienen Schrekers überbordende Klangsprache und die seelischen Abgründe, die sich dahinter verbergen.
Musikalische Leitung Will Humburg
Inszenierung Klaus Weise
Bühne Martin Kukulies
Kostüme Dorothea Wimmer
Choreographie Miguel Angel Zermeño
Choreinstudierung Sibylle Wagner
Dramaturgie Janine Ortiz
Mit Anjara I. Bartz, Susanne Blattert/Kathrin Leidig, Ingeborg Greiner, Emiliya Ivanova, Suzanne McLeod; Michael Putsch, Egbert Herold, Giorgos Kanaris, Renatus Mészár, Piotr Micinski, Mark Rosenthal | Chor und Extrachor des THEATER BONN | Beethoven Orchester Bonn