Im Alter von 17 Jahren musste sie entehrt die Stadt verlassen, weil sie ein uneheliches Kind erwartete und den Vaterschaftsprozess wegen manipulierter Zeugen verloren hatte. Sie verlor das Kind, wurde zur Prostituierten und erst durch die Heirat mit einem Ölbaron gelang ihr wieder der wirtschaftliche und soziale Aufstieg. Alfred III, der Kindsvater von damals, ist inzwischen ein angesehener Bürger der Stadt. In dieser Situation macht Claire Zachanassian ein unmoralisches Angebot: Die Stadt erhält eine Milliarde, wenn einer ihrer Bewohner Alfred III tötet.
Natürlich lehnen die Bürger von Güllen das Angebot entrüstet ab, aber dennoch macht sich in der Stadt so etwas wie Goldgräberstimmung breit. Man lebt plötzlich deutlich über die Verhältnisse, man leiht sich Geld und gibt es großzügig aus. Ganz so, als rechne man schon fest mit der versprochenen Milliarde. Und trotz aller Versicherungen des Gegenteils muss Alfred III plötzlich um sein Leben fürchten.
Nach Lessings Minna von Barnhelm – Einladung zum NRWTheatertreffen 2014 – ist Dürrenmatts Der Besuch der alten Dame die zweite Inszenierung der jungen Regisseurin Mareike Mikat am Theater Bielefeld.
Inszenierung Mareike Mikat
Bühne Simone Manthey
Kostüme Katharina Müller
Dramaturgie Viktoria Göke
Mit Oliver Baierl // Georg Böhm // Isabell Giebeler // Lukas Graser // Christina Huckle // Stefan Imholz // Janco Lamprecht // Judith Patzelt // Anton Pleva // Carmen Priego // Thomas Wolff