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Das Schauspielhaus Graz zeigt in zehn Tagen 6 Premieren

ab 19. Mai 2021

Den Premierenreigen startet das Schauspielhaus mit „OIS OFFN! Ein musikalischer Theaterabend“ von Sandy Lopičić & Ensemble am 19. Mai in HAUS EINS. Ebenfalls am 19. Mai kommt das traurige wie humorvolle Porträt eines Menschen in der Isolation zur Uraufführung: „Flüstern in stehenden Zügen“ von Clemens J. Setz in HAUS ZWEI. Julia Gräfner und Alexej Lochmann sind in den Hauptrollen von „Der große Diktator“ nach dem Film von Charlie Chaplin, in der Regie von Clara Weyde, erstmalig am Freitag, den 21. Mai, in HAUS EINS zu erleben.

 

Copyright: Karelly Lamprecht

Samstag, der 22. Mai, ist das Premierendatum für „Zitronen Zitronen Zitronen“ des preisgekrönten Stücks von Sam Steiner. Die deutschsprachige Erstaufführung in der Bühnen-Version ist in HAUS DREI zu sehen. Den Abschluss des Premierenreigens macht ebendort am 26. Mai die humorvoll-tiefsinnige Science-Fiction-Adaption „Sterntagebücher“ nach den Erzählungen von Stanisław Lem.

Darüber hinaus findet am Freitag, den 28. Mai die Pressevorführung des neuesten VR-Projekts statt: In „Der Bau“ begleitet das Publikum den Protagonisten, gespielt von Florian Köhler, mittels VR-Brille an ungewöhnliche Orte im Schauspielhaus: ein Blick in 360° hinter die Kulissen und tief ins Innere des Theaters, inszeniert von Elena Bakirova.

Die Premieren

„OIS OFFN! Ein musikalischer Theaterabend“ von Sandy Lopičić und Ensemble
Eine Gruppe von Menschen wird durch ein nicht näher genanntes Ereignis aus den Routinen des Alltags katapultiert. Sie finden sich in einem Zustand der Stille und des Stillstands wieder. Was sollen sie tun? Singen natürlich! Frei nach Franz Schubert und Wilhelm Müller: „Ist es der Nachklang unsrer Lebenspein?  / Soll es das Vorspiel neuer Lieder sein!“
Regisseur und Musiker Sandy Lopičić (u. a. „Vögel“) inszenierte diesen musikalischen Theaterabend gemeinsam mit dem Ensemble, das, begleitet von Live-Musikern, eine Bandbreite von populären Musikstücken von Volksliedern bis Popsongs darbieten wird.
PREMIERE am 19. Mai, 19.30 Uhr, HAUS EINS
Weitere bereits disponierte Vorstellungen am 22., 25. und 28. Mai sowie am 2., 16. und – zum letzten Mal – am 17. Juni, jeweils 19.30 Uhr, außerdem am 30. Mai um 15.00 Uhr, HAUS EINS

„Flüstern in stehenden Zügen“ von Clemens J. Setz
C ist allein, nicht nur physisch, sondern auch emotional. Seine scheinbar einzige Kontaktmöglichkeit zur Außenwelt ist das Telefon. Aber wen anrufen, wenn man niemanden hat? Was könnte es da Aufbauenderes geben als ein Telefonat mit einer dubiosen Kundenhotline oder die Absender all der nervigen Spam-Mails zur Rede zu stellen? Clemens J. Setz, ein Meister des Skurrilen,  erschafft das ebenso tieftraurige wie humorvolle Porträt eines Menschen in der Isolation.
Für die Inszenierung der Uraufführung zeichnet Anja M. Wohlfahrt verantwortlich, die mit ihrer letzten Inszenierung „Bookpink“ zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen war.
PREMIERE am 19. Mai, 20.00 Uhr, HAUS ZWEI

„Der große Diktator“ Ein Theaterstück nach dem Film von Charlie Chaplin
In seinem Meisterwerk von 1940 entzauberte Charlie Chaplin die demagogischen Strategien Hitlers und gab dessen größenwahnsinnige Ambitionen der Lächerlichkeit preis. Mit dem Wissen um den weiteren Verlauf der Geschichte im Gepäck, ist Regisseurin Clara Weyde mit dieser Inszenierung nicht an einer simplen Reproduktion der filmischen Vorlage interessiert, sondern sucht nach einer künstlerischen Auseinandersetzung auf der Höhe unserer Zeit.
Für die Hauptrolle des größenwahnsinnigen Diktators Hynkel kehrt Julia Gräfner an ihre frühere Wirkungsstätte zurück. In der zweiten Rolle des jüdischen Friseurs, der ständig mit dem „Führer“ verwechselt wird, ist Alexej Lochmann („Reineke Fuchs“) zu sehen.
PREMIERE am 21. Mai, 19.30 Uhr, HAUS EINS
Weitere bereits disponierte Vorstellungen am 23. Mai um 18.00 Uhr und am 29. Mai um 19.30 Uhr, HAUS EINS

„Zitronen Zitronen Zitronen“ von Sam Steiner
In einer nahen Zukunft wird das Kommunikationsaufkommen per Gesetz auf 140 Wörter pro Mensch und Tag begrenzt. Bernadette und Olivia kämpfen inmitten daraufhin ausbrechender Unruhen um ihre Beziehung und eine Liebe ohne Worte. Ein soziales Experiment, ein politisches Statement, die Liebesgeschichte eines ungleichen Paares.
Nachdem Ende März die Theaterstream-Version der Inszenierung ihre Online-Premiere feierte, kommt nun die Bühnenversion in der Regie von Anne Mulleners, mit Maximiliane Haß und Katrija Lehmann, zur Deutschsprachigen Erstaufführung.
PREMIERE am 25. Mai, 20.00 Uhr, HAUS DREI
Weitere bereits disponierte Vorstellungen am 23. Mai um 19.00 Uhr und am 29. Mai um 20.00 Uhr, HAUS DREI

„Sterntagebücher“ nach Stanisław Lem
Mehr als 30 Jahre lang hat Lem seinen Helden Ijon Tichy, einen Wesensverwandten von Don Quixote, Baron Münchhausen und dem braven Soldaten Schwejk, auf interstellare Reisen geschickt: „Sterntagebücher“ ist ein so humorvolles wie gelehrsames Kursbuch menschlichen Strebens und Irrens, in die entferntesten Winkel des Alls teleportiert und damit ins Kenntliche vergrößert. Denn soweit der Mensch auch reist, er entkommt sich selbst nicht.
PREMIERE am 26. Mai, 20.00 bis ca. 21.25 Uhr, HAUS DREI
weitere bereits disponierte Vorstellungen am 27. und 31. Mai, jeweils 20.00 bis ca. 21.25 Uhr, HAUS DREI

„Der Bau“ von Franz Kafka:
In Franz Kafkas Text hat sich der namenlose Ich-Erzähler einen unterirdischen Bau angelegt, der ihm gleichermaßen geliebtes Heim, wie Verteidigungsburg gegen die unsichtbaren Gefahren ist, die er in der Außenwelt vermutet. Er vertieft sich in Reflexionen und Selbstgespräche, die immer wieder auch an ein abwesendes Gegenüber gerichtet sind, das er gleichermaßen vermisst wie fürchtet. Neben vielen Deutungsmöglichkeiten lässt sich der Bau in Kafkas gleichnamiger Erzählung nicht zuletzt als Metapher auf ein Theater im Stillstand lesen, in dem ein Schauspieler unbeirrt seinen Tätigkeiten nachgeht, ungesehen und ungehört von der Welt „da draußen“, und sich dabei tiefer und tiefer in seine eigenen Gedanken und Vorstellungswelten gräbt.

 

 

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