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"Das Kitzelmonster" von Barbi Marković im Theater am Werk in Wien

Premiere am: 18. Juni 2024, 19.30, Petersplatz

Eine Premiere, die nie zu Ende geführt wurde. „Das Kitzelmonster“ sollte aufgeführt werden, doch das Publikum war einfach zu schwach. Und heute? Heute steht die Autorin vor uns und erzählt von ihrer größten Niederlage und einem Fluch, der über diesem Abend schwebt. Es ist der Fluch der Vergangenheit; der Kindheit; der verpassten Chancen, die sie verfolgen. Auch das Publikum wird heimgesucht, denn an diesem Abend tauchen wir in den Horror des Alltäglichen ein, der alle umhüllen wird, mit der Drohung, sie in die Tiefe zu reißen.

Copyright: Theater am Werk Wien

Dort, wo es am wenigsten erwartet wird, dort lauert es: das Kitzelmonster, eine unheimliche Ge- stalt in gruseliger Aufmachung und mit einem leeren Gesicht. Es erscheint immer dort, wo Menschen in Not sind – jedoch nicht, um zu helfen, sondern um die Leidenden zu kitzeln. *schluck* Es taucht dort auf, wo alle Nachtapotheken geschlossen sind, wenn man dringend ein fiebersenkendes Mittel braucht, oder wenn man nachts mit so starken Bauchschmerzen aufwacht, dass einem nur der Weg in die Notaufnahme bleibt. Eine Kleinigkeit eigentlich, und zack, schon verbringt man eine Nacht im Sterbezimmer des Krankenhauses.

„Das Kitzelmonster“ beschäftigt sich mit den alltäglichen Ängsten – dem Moment, in dem die Gewissheiten unseres Alltags ihre Gültigkeit verlieren, sei es auch nur in unseren Vorstellungen und Träumen. In diesem Moment öffnet sich ein Höllenspalt in der Zivilisation, und die Dämonen und Gespenster aus einer längst vergangenen Zeit suchen uns heim.

Peira (Berlin/Leipzig/Wien) entwickelt künstlerische Projekte in Kollaborationen. Die Mitglieder von Peira haben sich 2009 am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen kennengelernt und unter dem Namen ongoing project (2014 – 2021) gearbeitet. Seit 2021 sind Chris, Alexander, Lisa und Alma als Peira aktiv. Ihre interdisziplinären Arbeiten reichen von Bühnenperformances über Audiowalks und Gesprächsformate bis zu soziokulturellen Projekten (politische und kulturelle Bildung). Alle Arbeiten von Peira verfolgen den Anspruch, gesellschaftliche Verhältnisse zu hinterfragen. Gleichzeitig bleiben wir nicht bei der Kritik stehen, sondern gestalten machbare Utopien und nachhaltige Netzwerkarbeit.

Intern hat sich Peira für den Weg der solida rischen Ökonomie entschieden, die möglichst unabhängig von Leistungsvorgaben funktioniert. Die Arbeiten der Mitglieder wurden u.A. in folgenden Kontexten präsentiert: Werk X, Künstlerhaus Mousonturm, HAU, Schwankhalle Bremen, Festspielhaus Hellerau Dresden, Kunstfest
Weimar, zeitraumexit Mannheim, Ashkal Alwan und Mansion Blatt Beirut, D-Caf Kairo, LofftLeipzig, Stadttheater Gießen, Schaubühne Lindenfels, united intimacy theatre Riga, RBB, SWR, Deutschlandfunk.

Eine Produktion von Peira in Kooperation mit dem Theater am Werk

Inszenierung: Alexander Bauer
Schauspiel: Zeynep Alan, Yuria Knoll, Johnny Mhanna
Musik und Sound-Design: Chris Herzog
Bühnenbild: Geraldine Massing
Regieassistenz: Anna Sagmüller
Bühnenbildassistenz: Katharina Petsch
Besonderen Dank an: Herbert Bauer

weitere Termine: 20., 21., 22., 25., 26. Juni
jeweils 19:30 Uhr
Petersplatz

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