In dem Auftragswerk der Theater Chemnitz lehnt sie sich an das Märchen von Wilhelm Hauff an, sie hat aber kein Weihnachtsmärchen für Kinder geschaffen. Ihr Stück wendet sich an Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren.
Sie findet Fetzen und Bruchstücke aus Hauffs Märchen in der heutigen Welt auf und folgt den Figuren heraus aus dem Tannenwald hinein in eine gegenwartsreale Häuslichkeitswelt, angefüllt mit Sehnsucht. In ihrer Geschichte vom „kalten Herzen“ sind den Menschen statt Märchen nur Träume geblieben, wird das Wünschen durch das Lügen ersetzt.
Peter träumt vom Anderssein und kann doch nichts ändern – bis er Lisbeth begegnet und von ihr lernt, wie man sich ein neues Leben herbeilügt. Das Geschichtenerzählen wird zum Versuch, der Gegenwart zu entkommen und sich das Selbst so zu bauen, dass es besser erträglich wird. Peter erfindet sich ständig neu und möchte den ultimativen Lebensentwurf erzwingen, in der seine Familie eine strahlende Glücksgemeinschaft ist und er der Mittelpunkt einer Welt aus Kindheitsidyllen... Doch nach und nach regt sich Widerstand in Peters zwangsoptimierter Umgebung, ein Widerstand, dessen er nicht mehr Herr werden kann.
Die Regisseurin Schirin Khodadadian, die u. a. mit der Bonner Uraufführung von Sibylle Bergs „Die goldenen letzten Jahre“ 2009 zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen war, gefolgt von einer Einladung zu den Autorentheatertagen 2011 am Deutschen Theater Berlin mit der Uraufführung von Rebekka Kricheldorfs „Robert Redfords Hände Selig“, inszeniert erstmals am Schauspiel Chemnitz - zusammen mit ihrem langjährig erfolgreichen Team, der Bühnen- und Kostümbilderin Carolin Mittler und der Musikerin Katrin Vellrath.
Tickets sind erhältlich in den Vorverkaufsstellen, per Internet – www.theater-chemnitz.de – oder telefonisch: 03 71 – 40 00-430.