Im Krieg auf sich allein gestellt, kämpfen sie ums Überleben. Sie üben sich in absoluter Selbstkontrolle, in psychischer und physischer Abhärtung. „Wir spielen nie“. Sie fügen sich selbst Schmerzen zu, um sich gegen die Schläge unempfindlich zu machen. Sie beschimpfen sich, um die Beleidigungen nicht mehr wahrzunehmen. Sie lernen das, was sie zum nackten Überleben brauchen: sie betteln, lügen, hungern, schlachten, stehlen, töten, da „man es können muss“, sie stellen sich taub, blind und bewegungslos. Gefühle behindern sie nur beim Überleben, Liebe, Zärtlichkeit, Freude zählen nichts. Sie steigern sich hinein in einen Rausch aus grausamen und gewaltsamen Spielen, um die Zumutungen des Krieges ertragen zu können. In ihrem Meisterwerk Das große Heft reißt Ágota Kristóf eiskalt, präzise und lakonisch empfindliche Wunden in die dünne Haut der Zivilisation, gegen den Krieg und seine Verheerungen.
Regie Jonas Corell Petersen
Bühne und Kostüme Nia Damerell
Musik Gaute Tønder
Dramaturgie Jan Hein
Choreinstudierung Salome Tendies
Mit
Manolo Bertling, Gabriele Hintermaier, Viktoria Miknevich, Rahel Ohm, Sebastian Röhrle, Michael Stiller, Chorknaben: Tobias Hörtig, Finn Stadler (Knabensolisten der ChorAkademie Pforzheim e.V.), Jonas Knappe
Mo., 16.10.2017
20:00 Uhr
Nord
Sa., 28.10.2017
20:00 Uhr
Nord
Di., 31.10.2017
20:00 Uhr
Nord
Mi., 29.11.2017
20:00 Uhr
Nord