Die Verwandtschaft tafelt undschwatzt, das Personal gönnt sich eine Pause. Währendder Tischreden wird nicht serviert. So war es, sowird es sein, so ist es auch heute. Aber Christian hältkeine gewöhnliche Rede. Er tischt eine Geschichteaus seiner Kindheit auf, eine Geschichte mit dem Titel„Vater nimmt ein Bad“. Sie handelt davon, wie derVater das Kind Christian und dessen ZwillingsschwesterLinda missbrauchte. Die Verwandtschaft stutzt,schweigt – und feiert weiter. Die Dienerschaft serviert,der Großvater erzählt seinen immergleichenWitz, die Oma singt ihr Lied, der Braten schmecktköstlich, und der Wein fließt in Strömen. Ihr Sohn,sagt die Mutter, hatte schon als Kind viel Fantasie.Also wird pünktlich um 22 Uhr getanzt. So war es, sowird es sein, so ist es auch heute.
Bei Thomas Vinterberg stellte sich der Erfolg bereits als junger Regisseur an der Filmhochschule ein: Sein Abschlussfilm „Last Call“ wurde 1994 für den Oscar nominiert. 1995 rief Vinterberg mit Lars von Trier das filmische Dogma95 ins Leben, einen „bescheidenen“ und im Resultat durchschaubaren Weg des Filmemachens. Im Jahr darauf drehte er seinen ersten abendfüllenden Film „The Biggest Heroes“. Sein erster Film nach den strengen Regeln des Dogma-Manifests wurde „Das Fest“, ausgezeichnet 1997 mit dem Spezialpreis der Jury in Cannes.
Regie Philip Tiedemann
Bühnenbild Etienne Pluss
Kostüme Stephan von Wedel
Musik Ole Schmidt
Helge, der Vater Erwin Steinhauer
Else, die Mutter Marianne Nentwich
Christian, der erste Sohn Bernhard Schir
Helene, die Tochter Maria Köstlinger
Linda, die tote Tochter Therese Lohner
Michael, der zweite Sohn Fritz Karl
Mette, Michaels Frau Anna Franziska Srna
Großvater Fritz Muliar
Großmutter Sigrid Marquardt
Gbatokai, Helenes Freund Nikolaus Okonkwo
Pia, Stubenmädchen Maya Bothe
Kim, Koch Peter Scholz
Lars, Hoteldiener Friedrich Schwardtmann
Helmut von Sachs, Toastmaster Erich Schleyer
Frederik, Geschäftspartner Alexander Waechter
Sara, seine Frau Adelheid Picha
Sören, Cousin Alexander Grill