Gastregisseur Torsten Duit hat Georg Büchners 1835 geschriebenes und erst 1902 zur Uraufführung gebrachtes Revolutionsdrama „Dantons Tod“ mit dem nahezu kompletten Schauspielensemble der Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld/Mönchengladbach in Szene gesetzt. Und es sind ganz allgemeingültige Fragen, die Duit dabei interessieren: Darf man Gewalt einsetzen, um vermeintlich hehre Ziele durchzusetzen? Heiligt der Zweck wirklich die Mittel? Welchen Preis ist man bereit, für seine Ideale zu zahlen?
Die beiden zentralen Figuren des Stücks sind der ‚Revolutionär der ersten Stunde‘ Georg Danton (Sven Seeburg) und sein ehemaliger Weggefährte und jetzige Gegenspieler Robespierre (Ralf Beckord). Was für beide – und nicht nur für sie – mit „Es lebe die Revolution!“ und dem Traum von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit begann, ist längst zur Schreckensherrschaft der Jakobiner, ja zum Totentanz geworden: Die Stadt ertrinkt in Blut. Immer neue Opfer fordert die Idee von einer besseren Gesellschaft. „Tugend muss durch Schrecken herrschen“, ist sich der Moralist Robespierre sicher – und geht für seine Ideale buchstäblich über Leichen. Einer nach dem anderen werden die Helden von gestern zum Schafott geschleift. Des Tötens müde fordert Danton, einst als Retter Frankreichs gefeiert, ein Ende des Terrors. Und unterschreibt damit nicht nur sein eigenes Todesurteil, sondern auch das seiner Freunde.
In weiteren Rollen: Anja Barth, Floriane Kleinpaß, Ines Krug, Stefan Diekmann, Frederik Leberle, Adrian Linke, Jörg Malchow, Ronny Tomiska und Christopher Wintgens sowie Judith Kappmeier/ Luisa Mühlinghaus, Jack Papen/Felix Trebo. Ausstattung: Michael S. Kraus.