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"Dantons Tod" von Georg Büchner am Oldenburgischen Staatstehater

Premiere Do 21. März um 19.30 Uhr im Großen Haus. -----

Georg Danton, Büchners Protagonist in seinem gewaltigen Geschichtsdrama Dantons Tod, ist zerrissen wie Büchner selbst. Einst Antrieb und Kopf der französischen Revolution, taumelt er im Jahr 1794 nur mehr lustlos durch Spielhallen und Bordelle, während draußen Robespierres ›terreur‹ die Körbe unter der Guillotine mit Köpfen füllt.

 

Auch zum Kampf für den Frieden verheißenden Gnadenausschuss können ihn seine Mitstreiter nicht erwärmen: »Ich habe es satt, wozu sollen wir Menschen miteinander kämpfen?« Erst als sein eigener Kopf zur Disposition steht, kehrt das Leben in Danton zurück. Und mit ihm die Frage nach den Folgen und Möglichkeiten politischen Handelns.

 

»Sollte man jungen Leuten heute empfehlen, Georg Büchner zu lesen?« 1968 stellte Golo Mann diese Frage in seiner Büchnerpreisrede und eine leise Skepsis schwingt wohl mit, ob Büchners Werk und Biografie als Vorbild für junge Revolutionäre taugen. So ambivalent der Historiker Mann dem Revolutionär Büchner gegenüberstand, so ratlos wird auch heute bleiben, wer in Büchners Texten nach konkreten Handlungsempfehlungen für Umbruchsituationen sucht.

 

»Aus einer Erfahrung, so intensiv […] wie der Erfahrung Büchners lernt man, obgleich nicht genau zu sagen ist, was. Man lernt, sich menschlicher Wirklichkeit näher zu denken«, schließt Golo Mann seine Rede – und gibt uns damit auch heute einen wichtigen Hinweis zur fruchtbaren Relektüre Georg Büchners.

 

Inszenieren wird den Klassiker über Sinn und Wahnsinn revolutionären Handelns K.D. Schmidt, leitender Schauspielregisseur des Oldenburgischen Staatstheaters.

 

Inszenierung: K.D. Schmidt;

Bühne: Maren Greinke;

Kostüme: Alin Pilan; Choreografische

Mitarbeit: Felix Berner;

Dramaturgie: Catharina Hartmann

 

Mit: Hannah Franck, Kristina Gorjanowa, Eva Maria Pichler, Anna Steffens; Eike Jon Ahrens, Vincent Doddema, Bernhard Hackmann, Rüdiger Hauffe, Henner Momann, René Schack, Hartmut Schories

 

 

 

weitere Vorstellungen: Sa 23. März sowie So 7. und Fr 26. April

 

 

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