Psychisch labil, reagiert er scheinbar paradox auf den privaten Schicksalsschlag. Für drei Tage ist der
Kaiser unauffindbar. Dann kehrt er zurück und entfesselt eine irrationale Schreckensherrschaft. Bis dahin war der junge Imperator ob seiner Sanftmut und Gewissenhaftigkeit überaus beliebt beim Volk. Nun regiert der unerfahrene Herrscher mit gnadenloser Härte und unbarmherziger Kälte.
Sein Freund Scipio, die ihn verehrende Caesonia, der zynisch-kluge Helicon, der Literat Cherea und die versammelten Patrizier - sie alle halten anfangs noch zu ihm, doch arbeiten sie sich zunehmend an ihm ab und werden von Caligulas grausamer Führung gedemütigt und gestraft - keiner wird verschont. Wer soll diesen Caligula stoppen? Und wie?
Das Theaterstück, das gerade in den letzten Jahren immer häufiger neu inszeniert wird, zeigt, wie Diktatoren auch heute noch der Welt wie Fremde gegenüberstehen. Damit liefern sie zugleich ihren
Gegnern Waffen an die Hand. Es ist nicht möglich, alles zu vernichten, ohne sich selbst mit zu zerstören. Durch die Existenz von sinnloser Herrschaft, deren einzige Logik darin besteht, dass es keine gibt, stellt sich auch im 21. Jahrhundert die Frage nach Werten, Normen, Gesetzen und Regeln menschlichen Miteinanders wieder neu.
Deutsch von Uli Aumüller
Produktion Stadttheater Fürth
Inszenierung: Petra Wüllenweber | Ausstattung: Matthias Werner
mit Peter Albers, Paul Kaiser, Sebastian König, Martin Molitor, Nikola Norgauer, Jonas Pätzold, David Schirmer, Frank Watzke
Musikerin: Bettina Ostermeier
Freitag, 15. und Samstag, 16. Januar 2016, jeweils 19.30 Uhr
Dienstag, 19. bis Samstag, 23. Januar 2016, jeweils 19.30 Uhr
Theaterkasse: Tel. 0911/974 24 00 • Fax 0911/ 974 24 44 • E-Mail theaterkasse@fuerth.de