Im städtischen Nachtleben benutzt er dann für sich selbst den Namen Ernst – so ist das Doppelleben perfekt. Doch das Lügengebäude gerät ins Wanken, als Algernons Cousine Gwendolin sich in Jack und Jacks Ziehtochter Cecily sich in Algernon verliebt und beide Frauen den jeweiligen Verlobten für „Ernst“ halten. Die Widersprüche verstricken sich zunehmend und die Verwechslungskomödie nimmt ihren Lauf. Oscar Wildes 1895 uraufgeführte Komödie beschäftigt sich mit der Frage, wer man ist und wer man sein sollte. Lüge und brillante rhetorische Improvisation sind die Mittel, mit denen ein komplexes Doppelleben gemeistert wird.
Die Protagonisten haben erkannt, dass es gar nicht darum geht, die Ansprüche der Gesellschaft tatsächlich zu erfüllen, solange es einem nur gelingt, unterhaltsam zu sein. Wer man ist, interessiert sowieso niemanden, wahrscheinlich noch nicht einmal einen selbst. Und so ist das Doppelleben gar nicht so sehr eine Flucht, als vielmehr ein Frontalangriff auf die Langeweile.
Inszenierung Nadja Blank //
Bühne und Kostüme Jörg Zysik//
Musik Jan Exner
Dramaturgie Mirko Schombert
Jack Worthing Philip Pelzer // Algernon Moncrieff Malte Sachtleben // Gwendolen Fairfax Lisa Marie Gerl // Cecily Cardew Julia Sylvester // Diener Lane / Gourvernante Miss Prism Andreas Petri // Lady Braqcknell / Pastor Chasuble Jasmina Musić