Als eines Abends ein Fremder ohne zu klopfen sein Wohnzimmer betritt, gerät die Ordnung durcheinander. Trotz seines Verdachtes, dass der Fremde ein Brandstifter sei, lässt Biedermann ihn bei sich einziehen. Selbst als er einen Ex- Häftling und Benzinfässer ins Haus bringt, will Biedermann sich nicht mit der Wahrheit konfrontieren.
Auch der Protagonist in „Die große Wut des Philipp Hotz“ kann einiges verdrängen. Obwohl er findet, »dass die Ehe nicht geht«, ist er seit sieben Jahren mit Dorli verheiratet. Als Dorli plötzlich ihre Scheidungsklage zurückzieht, zerstört Philipp alles, was ihm gehört und verkündet, dass er in die Fremdenlegion gehe.
Max Frisch schreibt über die Identitätskrise des modernen Menschen. Seine Figuren scheitern daran, dass die bürgerlichen Werte wie Gastfreundschaft und Treue zu Konventionen geworden sind, von denen keiner mehr so recht weiß, warum es sie eigentlich gibt. Das macht sie zu einsamen aber auch absurd-komischen Gestalten.
Inszenierung Petra-Luisa Meyer
Bühne Jan A. Schroeder
Kostüme Kati Kolb
Dramaturgie Christina Zintl
Mit Markus Danzeisen, Esther Hausmann, Matthias Leja, Horst Mendroch,
Pierre Siegenthaler, Xenia Snagowski