Ausgerechnet Britten, der für seine ungewöhnlich realistischen Opernstoffe und seine tragischen Außenseiter-Helden berühmt geworden war, griff zur vielleicht populärsten Komödie überhaupt und komponierte eine Zauberoper mit Feen und Elfen. Das Libretto dazu richtete Britten zusammen mit Peter Pears gleich selbst ein. Der Text blieb original Shakespeare, doch Brittens Musikalisierung des Elfenwaldes gibt der Geschichte eine bisher ungewohnt fantastische Note, wobei die Musik von Brittens großem barocken Vorbild Henry Purcell (1659-1695) immer mit durchscheint.
Ein heftiger Streit zwischen Elfenkönig Oberon und Feenkönigin Titania erschüttert den Zauberwald. Oberon will deshalb ein Spiel mit Titania treiben. Er lässt sich vom Elfen Puck eine Zauberblume bringen, deren Saft, ins Auge geträufelt, jeden für das nächstbeste Wesen in heißer Liebe entbrennen lässt. Als Titania so verwandelt aus dem Schlaf erwacht, wird ihr ein als Esel verzauberter Mensch zugeführt, der gerade zufällig mit Kollegen im Wald ein Theaterstück probte und von Puck ins Spiel einbezogen wird. Zudem haben auch einige junge Leute das Pech (oder Glück?), den Elfen in dieser Nacht in die Quere zu kommen und die Wirkung von Oberons Zaubersaft am eigenen Leib zu spüren. Durch Pucks Leichtsinn allerdings nicht gleich mit dem gewünschten Ergebnis. Am nächsten Morgen weiß keiner, wie ihm geschehen ist – doch alle fühlen, dass sie verwandelt sind. Nacht und Traum waren seit jeher feste Konstanten im Werk von Benjamin Britten. Hier aber wird die Musik des Schlafs zum Gestaltungsprinzip, aus dem die gesamte Feenwelt in all ihren Formen, Farben und Wesen entsteht und die Realität aus den Angeln hebt. Generalintendant Michael Schulz inszeniert am MiR Brittens humorvollste und beliebteste Oper.
Musikalische Leitung
Julia Jones
Michael Schulz
Kathrin-Susann Brose
Kostüme
Renée Listerdal
Christian Jeub
Kinderchor
Alfred Schulze-Aulenkamp
Dramaturgie
Stephan Steinmetz
Oberon
Matthias Rexroth
Titania
Bele Kumberger
Puck
Klaus Brantzen
Theseus
Dong-Won Seo
Hippolyta
Almuth Herbst
Lysander
Cornel Frey
Demetrius
Michael Dahmen
Hermia
Anke Sieloff
Helena
Alfia Kamalova
Bottom
Urban Malmberg
Peter Squenz
Joachim G. Maaß
Flaut
E. Mark Murphy |
Philipp Werner
Schnock
Jacoub Eisa
Schnauz
William Saetre
Schlucker
Piotr Prochera
Spinnweb
Sina Jacka
Bohnenblüte
Sion Choi
Senfsamen
Katrin Stösel
Motte
Lisa Maria Laccisalglia