Sollte man vielleicht einen „echten“ Afrikaner engagieren, damit die Botschaft authentischer wirkt? Und darf der singen? Oder ist das zu klischeehaft? Darf der Diavortrag mit sehr mitleiderregenden Bildern auch eine regionale Schnapsbrennerei zeigen, um glaubhafter zu sein? Kurzum: Wie stellt man die Not in Afrika dar?
Texte werden geschrieben, Reden geprobt und Wirkungen analysiert. Dabei verheddern sich die Beteiligten heillos in Pauschalisierungen, Vorurteilen und kleinlichen künstlerischen Streitereien. Schaffen es die fünf Protagonisten am Ende doch noch, ein Programm auf die Beine zu stellen?
Ingrid Lausunds bissige Satire über die Tücken und Kehrseiten unserer politisch-korrekten Wohltätigkeitsgesellschaft trifft ins Mark unserer Befindlichkeiten. Dabei ist Lausunds Text keineswegs moralinsauer, vielmehr verführt er den Zuschauer voller Humor, sich selbst auf die Schliche zu kommen. Die Inszenierung feiert pünktlich zum alljährlichen Weihnachts-Spendentaumel Premiere.
Kathrin Brune, Regie
Kathrin Brune absolvierte in Wien und Berlin ihr Studium der Theaterwissenschaften und Philosophie. Als Regie- und Dramaturgieassistentin war sie u. a. am Stadttheater Dortmund bei den Burgfestspielen in Bad Vilbel sowie am Volkstheater und am Schauspielhaus in Wien tätig. Ihre Berliner Inszenierungen von Kishons „Es war die Lerche“ und Schillers „Maria Stuart“ in der Ausstattung von Pia Wessel fanden große Beachtung. 2011 - 2013 war Kathrin Brune als Dramaturgin am Gerhart Hauptmann-Theater Görlitz -Zittau engagiert. Dort inszenierte sie u. a. Jonas Gardells „Eisbären“. Seit dieser Spielzeit gehört sie als Dramaturgin zum Leitungsteam des Schauspielhauses Chemnitz. Sie zeichnet verantwortlich für die NACHTSCHICHT-Reihe und leitet gemeinsam mit René Schmidt das Schauspielstudio. „Benefiz“ ist nach der Studioproduktion „Hautnah“ ihre zweite Inszenierung am Schauspielhaus Chemnitz.
Regie: Kathrin Brune
Bühne und Kostüme: René Schmidt
mit: Lysann Schläfke (Eva), Maria Schubert (Christine), Grégoire Gros (Leo), Martin Valdeig (Rainer), Philipp von Schön-Angerer (Eckhard)