
Den Anfang macht „Square Dance“ von George Balanchine: 1957 für das New York City Ballet kreiert, entfalten sich zu Musik von Vivaldi und Corelli Tänze voll sprühender Leichtigkeit, virtuoser Beinarbeit, purer Linien, aber auch Leidenschaft und Lyrik.
Mit „Reformationssymphonie“ studiert die Compagnie ein Werk aus Martin Schläpfers erster Spielzeit mit dem Ballett am Rhein neu ein: In seiner expressiven Bewegungssprache erzählt es gleichermaßen von Härte und Aggressivität wie von luftigen Höhen, die von aller Erdenschwere befreit scheinen: eine eindringliche Frage nach dem Tanzen an sich, nach der Bewegung und dem, was dahinter steht.
"Square Dance" George Balanchine
Das Œuvre George Balanchines hat seit 2009 einen festen Platz im Repertoire des Balletts am Rhein – Werke, die nicht nur zu den Meilensteinen der Ballettgeschichte des 20. Jahrhunderts zählen, sondern – so Martin Schläpfer – „für jede Compagnie auch eine herausfordernde Stil- und Körperübung sind“. In „Square Dance“, 1957 für das New York City Ballet kreiert, entfalten zwei Solisten und ein 12-köpfiges Corps de Ballet zu Musik von Antonio Vivaldi und Arcangelo Corelli Tänze, in denen sich der Stil des akademischen Balletts mit amerikanischen Volkstänzen verschränkt: voll sprühender Leichtigkeit, virtuoser Beinarbeit, puren Linien, aber auch Leidenschaft und Lyrik wie in dem Herzstück der Choreographie – jenem lyrisch-expressiven Männersolo, das Balanchine 1976 in seine Tanzfolge integrierte. Für die Einstudierung dieses selten zu sehenden, tänzerisch höchst anspruchsvollen Meisterwerks kehrt mit Bart Cook einer der charismatischsten Ex-Tänzer des New York City Ballet und ausgezeichneter Balanchine-Kenner zum Ballett am Rhein zurück.
MUSIK Concerto grosso h-Moll op. 3 Nr. 10 RV 580 sowie 1. Satz aus dem Concerto grosso E-Dur op. 3 Nr. 12 RV 265 von Antonio Vivaldi, Sarabanda, Badinerie e Giga von Arcangelo Corelli
Choreographie
George Balanchine
Musikalische Leitung
Martin Braun
Licht
Thomas Diek
Einstudierung
Bart Cook
Soloviolinen
Siegfried Rivinius, Önder Baloglu, Matthias Bruns, Johannes Heidt
Solisten
Sonia Dvořák, Orazio di Bella
Tänzerinnen
Doris Becker, Feline van Dijken, Eleanor Freeman, Norma Magalhães, Gloria Todeschini, Masha Tolstunova / Tessa Vanheusden
Tänzer
Brice Asnar, Calogero Failla, Michael Foster, Pedro Maricato, Tomoaki Nakanome, Kristián Pokorný
Orchester
Duisburger Philharmoniker
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"Symphonic Poem" (Uraufführung) Remus Şucheană
Nur in wenigen Winkeln der Welt ist die Natur derart präsent und zugleich launisch wie in Island. Nur dort können direkt neben uralten Gletschern kochend heiße Geysire aufschießen. Dort, wo sich die eurasische und nordamerikanische Erdplatte berühren, ist die Heimat Anna Thorvaldsdottirs, durch deren faszinierendes Komponieren sich Remus Şucheană zu einem neuen Ballett inspirieren lässt. „‚Metacosmos‘ dreht sich um die natürliche Balance zwischen Schönheit und Chaos“ – so beschreibt die Komponistin ihr im April 2018 mit dem New York Philharmonic Orchestra uraufgeführtes Sinfonisches Poem. Es geht ihr in dieser Partitur um das für uns Menschen spekulative, weil nicht vorstellbare „Fallen in ein schwarzes Loch“, um einen „Sturz ins Unbekannte“, um „menschliche Erfahrungen, verbunden mit dem Universum“. Remus Şucheană wird diese Kraftfelder ausloten – sich auf die Suche nach einem Ort „voller ferner, dunkler Geheimnisse“ begeben.
MUSIK „Metacosmos“ von Anna Thorvaldsdottir
Choreographie
Remus Şucheană
Musikalische Leitung
Martin Braun
Bühne
Darko Petrovic
Kostüme
Mylla Ek
Licht
Thomas Diek
Tänzerinnen
Marlúcia do Amaral, Camille Andriot, Vivian de Britto Schiller, Wun Sze Chan, Feline van Dijken, Sonia Dvořák, Eleanor Freeman, Yuko Kato, Norma Magalhães, Marié Shimada, Tessa Vanheusden
Tänzer
Rashaen Arts, Orazio di Bella, Yoav Bosidan, Rubén Cabaleiro Campo, Edward Cooper, Michael Foster, Philip Handschin, Vincent Hoffman, Pedro Maricato, Daniel Smith, Arthur Stashak
Orchester
Duisburger Philharmoniker
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"Reformationssymphonie" Martin Schläpfer
Hart wie Stahl sind die Körper gespannt, mit gefährlicher Aggressivität werden Spitzenschuhe in den Boden gerammt oder dieser mit wildem, erdigem Stampfen getreten. Doch auch die luftigen Höhen kennt die Welt dieses Tanzstücks auf Mendelssohns 5. Sinfonie: in den hohen Beinen der Frauen, den von aller Erdenschwere befreiten Sprüngen der Männer, der verletzlichen Sehnsucht, Fragilität und berückend-schönen Schwerelosigkeit vieler Passagen. Martin Schläpfers „Reformationssymphonie“ ist mehr als nur ein Ballett. Es ist die eindringliche Frage nach dem Tanzen an sich, nach der Bewegung – und dem, was hinter dieser liegt. Im Zentrum steht ein zweifelnder Mensch, hin- und hergeworfen zwischen Selbstbehauptung und dem Gefühl des Ausgeliefertseins, ringend um Liebe und Erkenntnis. „Ein großer Wurf“, urteilte Jochen Schmidt in der Welt über die Uraufführung dieser Choreographie, die seit 2012 nun erstmals wieder mit dem Ballett am Rhein zu erleben ist.
MUSIK Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 107 („Reformations-Symphonie“) von Felix Mendelssohn Bartholdy
Choreographie
Martin Schläpfer
Musikalische Leitung
Martin Braun
Kostüme
Marie-Thérèse Jossen
Licht
Thomas Diek
Einstudierung
Kerstin Feig, Julie Thirault
Tänzerinnen
Doris Becker, Alexandra Inculet, So-Yeon Kim, Helen Clare Kinney, Aleksandra Liashenko, Asuka Morgenstern, Marié Shimada, Virginia Segarra Vidal, Gloria Todeschini
Tänzer
Rashaen Arts, Brice Asnar, Calogero Failla, Pedro Maricato, Marcos Menha, Tomoaki Nakanome, Kristián Pokorný, Boris Randzio, Alexandre Simões, Daniel Vizcayo, Eric White
Orchester
Duisburger Philharmoniker